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.Trainer, ich kann jetzt ned.Wir bleiben in Verbindung!«»Wunderbar«, murmelt der Trainer, als ein Pfeifton das abrupte Ende des Telefonkontakts zu dem dringend Tatverdächtigen anzeigt.Einen weiteren Versuch, mit seinen Wiener Kriminalassistenten in Verbindung zu bleiben, hat der Kurtl offenbar nicht unternommen.Denn die sechzehnte Botschaft stammt schon von der Rosi, die gegen halb zehn an diesem grauenvollen Morgen dem Band anvertraut hat, daß die Sterbeurkunde ihrer Tochter zur Abholung beim Amt bereitliegt, und daß man daher heute noch, spätestens aber morgen (»Wia in hinkumm.«) Zugang zum Bankschließfach der Ermordeten hätte.Dann hustete sie und legte auf.Der Doc gibt einstweilen seiner Ungeduld Ausdruck, indem er in der Küche lautstark mit dem Kaffeelöffel im Häferl klappert »Imma schön pomali!« meint der Trainer.»Is eh gleich aus.«»Polifka spricht«, beginnt endlich die siebzehnte und letzte Nachricht.Dann eine lange Pause.»Herr Trainer? Hallo! Polifka da! Es warat wegen der Rikki und ihrem Kreuz.Die Bandscheiben, Sie wissen schon.Und wegen dem Schiro.Kiro.Praktikant.also, wegen dem Spezialisten, den was ich ihr rekommandiert hab.A Wunderdoktor, a echter Kapazunder, wenns mi frogn.Dagegen war der Axel Munthe, hervorragend gegebn vom Oskar Werner, wie man weiß, also gegen den war der Munthe a Schas im Wald.«Mit diesem herzhaften Vergleich endet das Band.Der Trainer, der sich keine einzige Notiz gemacht hat, weil die wichtigen Leute eh noch einmal anrufen und alle anderen sich gefälligst brausen gehen sollen, drückt die Löschtaste, um wieder Platz zu machen für neue Nachrichten aus aller Welt.»War das nicht dieser unmögliche Polifka aus der Peep-Show?« meldet sich der Doc von nebenan.»Was wollte er denn?«»Keine Ahnung«, sagt der Trainer schwach.»Vielleicht wollt er mir der Rikki ihren Chiropraktiker empfehlen.«»Spul zurück! Ich will das hören!« ruft der Doc, der plötzlich vom Frühstückstisch angerast kommt und dabei seinen Kaffee übers Vorzimmer-Linoleum verteilt.»Zu spät.Schon gelöscht.«***Eine halbe Stunde später sitzen Trainer und Trash in der spartanischen Bleibe des pensionierten Kinobilleteurs in der Turnergasse, nur wenige Minuten von seinem jetzigen Arbeitsplatz, der Live Girl Revue, entfernt.Der Polifka für haust auf Zimmer-Küche im ersten Stock, genau über einem ebenso weltbekannten wie heruntergekommenen Tattoo-Studio.Eine Batterie leerer Weinbrandflaschen sowie eine säuberlich geordnete Kollektion fast aller Ausgaben des Neuen Film-Kurier deuten unmißverständlich auf die beiden Hauptinteressen des Bewohners hin.Feste Nahrung hat der Polifka für nicht im Haus, aber im Eiskasten gibt es zwei Liter Haltbarmilch und sechs Dosen Ottakringer.Der Doc winkt dankend ab.Der Trainer nimmt dankend ein Bier, in der stillen Hoffnung, damit die Spätfolgen der letzten Nacht lindern zu können.Trash zieht eine Flasche Edelcognac, die er in der Hausbar des Trainers aufgetrieben hat, aus dem mitgebrachten Billa-Sackerl und stellt sie vor dem Gastgeber auf den Tisch.»Na gehns, des wär doch wirklich ned notwendig gwesen, Herr Doktor Fesch!« freut sich der Polifka für.»No dazu so a guates Tröpferl.Wirklich, sehr noblig.Normalerweis trink i ja um die Tageszeit no nix - wissens eh, wie der Bogart in ›Fluß ohne Wiederkehr‹ —, aber in dem Fall mach i glatt a Ausnahm.Scho aus Höflichkeit.«Mit geübtem Griff entkorkt er das Mitbringsel, prostet seinem Besuch zu und nimmt einen ordentlichen Zug aus der Flasche.»Aaaah, wunderbar! Alsdann, was kann i für die Herrn tuan?«Der Doc wirft seinem Kompagnon einen triumphierenden Blick zu und setzt dann zum Verhör an: »Zwei Dinge, lieber Herr Polifka.Zum einen beziehen wir uns auf Ihren Anruf von heute vormittag, in dem Sie davon berichteten, daß das selige Fräulein Horvath wegen eines wirbelsäulenbedingten Leidens auf Ihre geschätzte Empfehlung hin einen bestimmten Spezialisten aufgesucht hat?«Eine Minute gespanntes Schweigen.»Was sogt er?« wendet sich der Polifka für ratlos an den Trainer.»Er will wissn, zu welchem Chiropraktiker Sie die Rikki gschickt haben, und warum?« hilft der Trainer aus.»Ois klar.Man muaß si nur verständlich ausdrücken, ned? Wartens a Momenterl.« Er wankt zur Kredenz, stirlt in einer Schublade und zieht dann eine verknitterte Visitenkarte heraus.»Hat erm scho! Primarius Dr.Ludwig Beinhauer, Peter-Jordan-Straße 36, 1190 Wien.Facharzt der Orthopädie und Chiropa.na, wie Sie gsogt haben.Brauchens die Telefonnummer?«»Sehr verbunden«, mischt sich der Doc wieder ein und nimmt die Karte an sich, um die existentiellen Daten in sein elektronisches Notizbuch zu übertragen.»Und wie sind Sie zu dem gekommen?«»Des dürft i Ihnen zwar gar ned sogn, wegen dem Berufsgeheimnis und so, aber der Herr ist a Stammkunde bei uns.Und wie er amoi an Fünfhunderter in Zehner wechseln wollt, is ihm die Visitenkarten aus der Brieftaschen gfalln.I hab mas aufghobn, ma waaß jo nie, für was mas braucht.«»Uns interessiert vor allem, wofür ihn die Rikki gebraucht hat.«»Na, mitn Rücken hat sies ghabt, ka Wunder, bei der dauernden Tanzerei.Sie war ja a scho die Fünfazwanzg vorüber — aber immer no sehr apart, muaß ma sagen, wie die Romy Schneider, bevors der grausliche Franzos.«»Verstehe«, unterbricht ihn der Trainer.»Und da ham Sies dann zum Dr.Beinhauer gschickt?«»Genau.Der hat zwar kane Kassen, aber die Ordination bei erm war der Rikki scho a Tageslosung wert.Weils gar so Kreuzweh ghabt hat.A Bandscheibenvorfall, hat er gsagt, der Herr Primar, mit Komplikationen.Da kann ma ned vü dagegen tuan.A Kur hat sie sich ned leisten können, also hat er ihr Pulverln verschrieben, und a paar Übungen, dies a bei der Arbeit machen kann.«»Welche Art Übungen?!« fragt Trash aufgeregt, weil eine Ahnung in ihm keimt.»Steigerns Ihnen ned allawäu so eine, Herr Fesch, sonst trifft Ihnen no der Umschlag!« gibt der Polifka für ebenso energiegeladen zu bedenken.»I waaß ned, was für a Gymnastik die Rikki in da Hackn gmacht hat, weu des geht mi auf mein Posten nämlich nix an.Da miaßns scho den Beinhammer selber frogn.«»Machen wir, Herr Polifka«, beruhigt der Trainer die Lage.»Wir bräuchtn aber no a Auskunft von Ihnen: Hat die Polizei bei der Durchsuchung der Peep-Show was gefunden?«»Geh wo! Hams ned gsegn die Spinatwachter?! Die finden doch ohne fremde Hilfe ned amoi ihr eigenes Hosentürl.Tagelang hams ois aufn Kopf gstellt.aber für die Würscht.«»Sagns: Könntns uns vielleicht an Gfallen tun? Wir müssen selber in die Lokalität hinein und schauen, ob wir eventuell einen Hinweis finden - am besten in der Nacht, wenn niemand dort ist.Sonst sitzen wir nämlich morgen im Häfen, und der Kurtl a, wenn er zrückkommt aus Amerika.«»Wos, der Herr Kurt? Na, logisch bin i behilflich, wenn des a so is.Treff ma uns um elfe um die Eckn vom Haupteingang — i sperr Ihnen dann auf.Des mach ma wie seinerzeit der Dings, der Blacky Fuchsberger, wissens eh, in die Cotton-Filme.Erinnerns Ihnen no an die Szene, wo.«»Also dann, auf Wiederschaun, Herr Polifka, und danke für alles.Wir müssen jetzt leider weiter! Um elf, nicht vergessen.«, beendet der Doc den neuesten filmhistorischen Exkurs und steht auf.***Der Trainer hängt wie ein nasser Fetzen in der Ecke, alle zehn Finger fest gegen die weißen Kacheln des großen Raumes gestemmt, und atmet tief durch.Sein wichtigstes Anliegen besteht momentan darin, das bißchen Nahrung, das er seit seinem unerfreulichen Erwachen zu sich nehmen konnte, nicht gleich wieder loszuwerden.Außer ihm halten sich nur zwei Lebende an dieser Stätte des Grauens auf - und die haben Besseres zu tun, als sich um ihn zu sorgen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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