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.Dies ist eine Hausbesetzung!«»Kein Luxushotel.Wir lassen uns nicht vertreiben!«, stand auf dem Laken, das Hartl und Quirin über der Tür anbrachten.»Des gibt’s doch ned, wie damisch ist das denn?« Susn lachte gackernd.Therese bedachte sie mit einem funkelnden Blick, der sie vollkommen kaltzulassen schien.Kopfschüttelnd tippte sie sich an die Stirn, und ich dachte verschwommen, dass sie sich ziemlich viel herausnahm, immerhin war Therese ihre Arbeitgeberin.Aber was kümmerte es mich, ich hatte genug damit zu tun, den Rest des Geschehens zu fassen: Julia, die von innen Transparente an den Fenstern befestigte, alle mit kunstvoll ausgestalteten roten Buchstaben beschriftet.Hartl, der von der Leiter kletterte, auf Thereses Befehl die Stacheldrahtspulen abrollte und anfing, einen Pfahl in den Boden zu schlagen.Quirin, der plötzlich neben mir stand und erneut von der blöden Situation anfing, was bildete er sich ein, was bildeten die beiden sich ein, er und seine Freundin, die nicht aufhören konnte, ständig zu gackern wie eine Henne auf Ecstasy?»Lass mich in Ruhe!«, fauchte ich, schüttelte seine Hand von meiner Schulter.»Pass gut auf das Haus auf«, hatte Christiane geschrieben.Und noch war sie meine Chefin.Meine Chefin, mit der ich eine Bademantelerfahrung, eine Kuherfahrung und eine Ralli-Erfahrung teilte, etwas, worauf sie großmütig reagiert hatte, bewundernswert großmütig.Außerdem teilte ich mit ihr ein unerfreuliches Geheimnis.So bald wie möglich würde ich Julia davon erzählen, sie damit hoffentlich zur Vernunft bringen.Aber vorher musste ich die rasende, von den Schaulustigen beklatschte Entwicklung der Dinge vor Ort stoppen: Hartl hatte den ersten Pfahl eingeschlagen, trieb den zweiten in den Boden.Unter dem erregten Getuschel der Menge ging ich auf den ersten Pfahl zu, zerrte, rüttelte und wackelte, aber Hartl hatte ganze Arbeit geleistet, der Pfahl ließ sich nicht herausziehen.Um mich herum klickten Fotoapparate und surrten Filmkameras, hielten den Anblick einer rot angelaufenen, schwitzenden Beinahe-Elfe für die Ewigkeit fest.Wieder spürte ich Quirins Hände auf meinen Schultern: »Gina, hör mir zu …«»Mei, halt sie scho auf, Quirl!«, rief Therese, schon dabei, den Stacheldraht abzurollen, und ich ließ den Pfahl los, entwand mich Quirins Griff.»Lass mich! Fass mich bloß nicht mehr an!« Auf keinen Fall würde ich mich von Quirin wegzerren lassen, vor den Augen seiner gackernden Freundin.Auch sonst würde ich es nicht zu Handgreiflichkeiten kommen lassen.Wir alle waren erwachsen, der Sprache mächtig.Mehr als das, sogar der kontroversen Diskussion.Verschwommen dachte ich an ein lang zurückliegendes Seminar an der Uni, an These, Prämisse, Argumentationskette.Ich ging zu Hartl, tippte ihm auf die Schulter.»Das ist doch lächerlich!«Nicht das beste Argument, wie ich sofort einsah, aber immerhin wirkte es.Er hielt kurz inne, schaute zu mir auf.Mit einem unergründlichen, beinahe wehmütigen, kornblumenblauen Blick.»Ja? Moanst? Hast scho recht.« Damit wandte er sich wieder seinem Pfahl zu.»Warum wartest du nicht, bis Chris wiederkommt, man kann doch reden!«»Freili.« Hartl zog weiter zum nächsten Pfahl, und Therese, in Handschuhen, mühte sich ab, den Stacheldraht zu befestigen.»Gina, es gibt nix zum Reden, glaub mir, i woaß, wia Widerstand funktioniert.Ich war damals in Wackersdorf dabei, gegen die Atomkraft! Mei, des warn Zeitn! Des habts ihr ned erlebt!«»Jetzt fängts wieder damit an«, hörte ich diese Susn stöhnen, hatte aber keine Zeit, darauf zu achten, ich folgte Hartl, der schon den nächsten Pfahl in den Boden trieb, unter Anfeuerungsrufen des Publikums.Zwischen zwei Schlägen drehte er sich zu mir um.»Des wird scho, des kriag ma scho.«Hinter uns rumpelte und scharrte es, weitere Schaulustige holten Stühle vom Sperrmüll, ließen sich nieder, entspannt plaudernd.Es sei, sagte Üwe zu dem fischlippigen Mann neben ihm, bis jetzt ein wirklich gelungenes Event.»Ooch wenn ich Dransparende nicht so gern seh«, sagte Judda, aber Üwe wies sie zurecht: »Deng nicht an den ersten Mai, Judda, deng an die Mondagsdemonstrationen.«»Aber die genn ich nur ausm Westfernsähn.Broover Hund.« Jutta streichelte Floh, der durch die Reihen schlich, hier und da etwas zugesteckt bekam.»Üns hammse immer vergackeiern wölln, glückliche Zügünft mit der Sowjetuniön und so«, erklärte Üwe dem Fischlippigen, wurde aber unterbrochen, als Lutz unter allgemeinem Applaus in der Dachluke auftauchte, das Dach erklomm und ein weiteres Transparent entrollte: »Rettet die Romantik!« Die Buchstaben bestanden aus weißblauen Rauten, wahrscheinlich von Julia kunstvoll gefertigt, und alle rissen ihre Fotoapparate hoch.Es lohnte sich.Lutz trug nur sein Leopardenhöschen, hatte ein Seil um seine Brust geschlungen, es an der Luke befestigt und kletterte wie in einem Bergfilm auf dem Dach herum, ließ sich nicht stören von den Rufen der Menge, von Quirins: »Seids ihr alle wahnsinnig?«, von Susns Gegacker.Er befestigte das Transparent, richtete sich auf und blieb einen Moment stehen, leicht schwankend, wartend, bis die Menge sich beruhigte.Lächelnd winkte er zu uns herunter, legte dann die Hände wie einen Trichter vor den Mund:»Ich hab die Lösung! Sie wird gelingen! Die Haxe!«Der Applaus der Haxnfans übertönte alle Zwischenrufe der Haxnzweifler, und Lutz stieß einen Tarzanschrei aus, seilte sich wieder ab, durchs Fenster.Therese trat vor die tobende Menge.»Und jetzt verteidigen wir das Haus und unser Ufer mit unseren eigenen Körpern! Wir rühren uns ned, bis sie uns wegtragen, hobts mi?«Zwei Stunden später hatte sich die Zuschauerzahl verdoppelt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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