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.Auch wenn es offensichtlich ein trüber Tag bleiben würde, machte die Küche mit den hell gebeizten Eichenschränken und dem blauweißgrün gemusterten Fliesenboden doch einen fröhlichen Eindruck.Hellgrüne rechteckige Leinensets mit dazu passenden Servietten lagen auf der schmalen, rohen Holzplatte des Tischs.Die Tassen, Untertassen und Teller und der Milchkrug stammten noch aus Myles’ Kindheit und waren aus englischem Steingut mit einem chinesischen Muster.Es war für Neeve undenkbar, den Tag ohne das gewohnte Frühstücksgeschirr zu beginnen.Neeve betrachtete ihren Vater aufmerksam.Er war wirklich wieder der alte.Das lag nicht nur an Nicky Sepetti.Es war vor allem die Aussicht, wieder zu arbeiten, eine Aufgabe zu übernehmen, die dringend war.Sie wußte, wie sehr Myles den Drogenhandel und seine entsetzlichen Folgen bedauerte.Und wer weiß? Vielleicht würde er in Washington jemandem begegnen.Er sollte wieder heiraten.Er war ein wirklich gutaussehender Mann.Sie sagte es ihm spontan.»Dasselbe hast du mir schon gestern abend gesagt«, antwortete Myles.»Ich überlege, ob ich mich nicht für die Ausklappseite im Playgirl anbieten sollte.Meinst du, daß ich Chancen hätte?«»Wenn sie dich nehmen, werden die Damen Schlange nach dir stehen«, bemerkte Neeve, während sie ihren Kaffee mit in ihr Zimmer nahm.Es war höchste Zeit, sich fertigzumachen und ins Geschäft zu gehen.Als Seamus nach dem Rasieren aus dem Bad kam, stellte er fest, daß Ruth weggegangen war.Einen Augenblick stand er unentschlossen da, schlurfte dann über den Flur ins Schlafzimmer, löste die Schnur des braunen Frotteebademantels, den ihm seine Töchter zu Weihnachten geschenkt hatten, und ließ sich aufs Bett sinken.Die Müdigkeit war so überwältigend, daß er kaum die Augen offenhalten konnte.Er hatte nur noch den einen Wunsch, sich wieder ins Bett zu legen und zu schlafen, schlafen, schlafen.In diesen ganzen problembeladenen Jahren war es nie geschehen, daß Ruth nicht bei ihm geschlafen hatte.Manchmal konnten Wochen, ja Monate vergehen, ohne daß sie einander berührten; so sehr setzten ihnen die Geldsorgen zu, daß sie sich ausgebrannt fühlten.Doch auch dann hatten sie in stillschweigendem Einverständnis nebeneinander gelegen, alle beide an die Tradition gebunden, daß eine Frau an der Seite ihres Mannes zu schlafen hatte.Seamus blickte sich im Schlafzimmer um, sah es jetzt mit Ruths Augen.Die Möbel hatte seine Mutter gekauft, als er zehn war.Sie waren nicht antik, bloß alt – Mahagonifurnier, ein schief im Rahmen hängender Spiegel über der Frisierkommode.Seine Mutter hatte das Möbelstück mit viel Aufwand poliert und sich gefreut, wie schön es glänzte.Für sie war die zusammengehörende Einrichtung mit Bett, Schrank und Kommode die Erfüllung ihres Wunschtraums von einem »schönen Heim« gewesen.Ruth hatte dagegen immer Bilder aus House Beautiful ausgeschnitten von Zimmereinrichtungen, die sie sich gewünscht hätte.Moderne Möbel.Pastellfarben.Eine leichte, luftige Atmosphäre.Die Geldsorgen hatten Hoffnung und Fröhlichkeit auf ihrem Gesicht ausgelöscht und sie zu einer zu strengen Mutter für ihre Töchter werden lassen.Er erinnerte sich, wie sie Marcy einmal angeschrien hatte: »Was fällt dir ein, dein Kleid zu zerreißen! Ich habe es mühsam zusammengespart.«All das nur wegen Ethel.Seamus stützte den Kopf in die Hände.Der Telefonanruf, den er gemacht hatte, lag ihm auf der Seele.Es war ausweglos.Gestern abend hätte er Ruth um ein Haar geschlagen.Die Erinnerung an die letzten Minuten bei Ethel, an den Augenblick, als er jede Beherrschung verlor…Er sank zurück aufs Kopfkissen.Was hatte es für einen Sinn, in die Bar zu gehen, noch einen äußeren Schein zu wahren? Er hatte einen Schritt getan, den er nie für möglich gehalten hätte.Es war zu spät, ihn rückgängig zu machen.Das wußte er.Es hätte auch nichts genützt.Das wußte er ebenfalls.Er schloß die Augen.Er hatte nicht gemerkt, daß er eingeschlafen war, aber auf einmal war Ruth da.Sie saß auf der Bettkante.Der Ärger schien aus ihrem Gesicht gewichen zu sein.Sie sah verwirrt aus, wie von Panik ergriffen, wie ein Verurteilter vor dem Erschießungskommando.»Seamus«, sagte sie, »du mußt mir alles erzählen.Was hast du mit ihr gemacht?«Am Freitag morgen traf Gordon Steuber um zehn Uhr in seinem Büro an der 37.Straße ein.Er war im Aufzug mit drei korrekt gekleideten Herrn hinaufgefahren, in denen er sofort die staatlichen Rechnungsprüfer erkannte, die wiedergekommen waren, um ihre Nase in seine Buchhaltung zu stecken.Steubers Angestellten genügte ein Blick auf seine finstere Miene mit den zusammengezogenen Augenbrauen und sein wütender Schritt, damit sich in Windeseile die Parole herumsprach: »Seht euch vor!«Er durchquerte den Showroom, wobei er sowohl Kunden wie Angestellte ignorierte, eilte am Schreibtisch seiner Sekretärin vorbei, ohne sie einer Antwort auf ihr schüchternes »guten Morgen, Sir« zu würdigen, betrat sein Privatbüro und knallte die Tür hinter sich zu.Als er sich an seinen Schreibtisch setzte und sich in den prächtigen Ledersessel zurücklehnte, verschwand der finstere Ausdruck und machte einer besorgten Miene Platz.Er ließ den Blick durch das Büro schweifen, nahm das Ambiente in sich auf, das er sich geschaffen hatte: die mit feinstem Leder bezogenen Sofas und Sessel; die Bilder, die ihn ein Vermögen gekostet hatten; die Plastiken, die nach Aussage seines Beraters in Kunstfragen museumswürdig waren… Aber dank Neeve Kearney hatte er alle Aussicht, jetzt mehr Zeit vor Gericht als in seinem Büro zu verbringen.Oder sogar im Gefängnis, wenn er sich nicht vorsah.Steuber stand auf und ging zum Fenster.Die 37.Straße.Sie hatte die hektische Atmosphäre der Straßenhändler bewahrt.Als Junge war er gleich nach Schulschluß ins Kürschneratelier seines Vaters gekommen, um dort zu helfen.Sie verarbeiteten billige Felle.Mit schöner Regelmäßigkeit hatte sein Vater alle zwei Jahre Bankrott angemeldet.Mit fünfzehn wußte Gordon genau, daß er nicht gewillt war, für den Rest seines Lebens Kaninchenhaare in der Nase zu haben und einfältigen Frauenzimmern einzureden, sie sähen in schäbigen Tierfellen wundervoll aus.Das Innenfutter.Darauf war er schon gekommen, ehe er alt genug war, um sich zu rasieren.Das war die Konstante.Ob man eine Jacke oder einen Mantel, eine Stola oder ein Cape verkaufte – es brauchte ein Futter.Diese einfache Erkenntnis, zusammen mit einer nur zögernd gewährten Anleihe seines Vaters, war der Anfang der Firma »Steuber Enterprises« gewesen.Die jungen Leute, die er frisch von den besten Mode- und Designschulen anheuerte, brachten Phantasie und Flair mit.Seine Futter mit den aufregenden Mustern hatten eingeschlagen.Aber in einer Welt, die auf Anerkennung aus ist, kann man sich mit Futterstoffen keinen wirklich großen Namen machen.Daher hatte er begonnen, Nachwuchskräfte zu engagieren, die Kostüme entwerfen konnten.Sein Ehrgeiz war, berühmt wie Coco Chanel zu werden.Und wieder hatte er Erfolg gehabt.Seine Kostüme wurden in den feinsten Geschäften verkauft.Doch er war nur einer unter einem oder zwei Dutzend Herstellern, die sich alle um dieselben, wohlsituierten Kundinnen bemühten.Darin lag nicht genug Geld.Steuber nahm sich eine Zigarette.Vor ihm auf dem Schreibtisch lag sein goldenes Feuerzeug mit den in Rubinen eingelegten Initialen.Er drehte es, nachdem er die Zigarette angezündet hatte, einen Augenblick in der Hand hin und her, ehe er es zurücklegte.Die Steuerfahnder brauchten bloß zusammenzuzählen, wieviel die Einrichtung dieses Zimmers und das Feuerzeug gekostet hatten, um ihre Nase noch tiefer in seine Bücher zu stecken, bis sie genug gefunden hatten, um ihn wegen Steuerhinterziehung anzuklagen.Die verdammten Gewerkschaften waren schuld, daß man keinen wirklichen Gewinn erzielen konnte, redete er sich ein.Das war allgemein bekannt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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