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.Wahrscheinlich würden sie sich verlieben, heiraten und einen Wurf wunderschöner Kinder in die Welt setzen.Es war niederschmetternd.Denn in der Zwischenzeit würde Pea unsichtbar bleiben.»Kann ich dir noch etwas bringen, Pea?«Die Frage der Kellnerin kam so unerwartet, dass Pea vor Schreck zusammenzuckte und rot wurde, weil sie dabei erwischt worden war, wie sie die beiden Frauen anstarrte.Sofort kam sie sich vor wie ein Kind, das eigentlich schon im Bett sein müsste und sich heimlich noch einen Blick in die Erwachsenenwelt erschlichen hatte.Nervös stand sie auf, griff nach ihrer Tasche und beschloss – in der Hoffnung, ihre lächerliche Verlegenheit damit überspielen zu können –, zur Toilette zu gehen.Aber als sie den Mund aufmachte, um der Kellnerin zu sagen, dass sie nichts mehr bestellen, sondern nur noch bezahlen wollte, kam zu ihrem nackten Entsetzen anstelle der entsprechenden Worte der größte, lauteste Rülpser heraus, den die Welt je erlebt hatte, der von den gläsernen, mit allerlei Alkoholika gefüllten Glasschränken hinter der Bar widerhallte und Pea in eine broccoliduftende Wolke hüllte.Auf einmal war sie nicht mehr unsichtbar, im Gegenteil – sämtliche Gäste im Restaurant starrten sie an.»Verdammt, Mädchen, das musste mal raus«, rief ein Feuerwehrmann mit ergrauenden Haaren und Bauchansatz, klatschte sich auf die Schenkel und lachte glucksend.Am liebsten wäre Pea tot umgefallen.Oder im Boden versunken und unter der Tür durchgerutscht, denn dann hätte sie sich draußen auf dem Parkplatz, weit weg von allen anderen Menschen, die sie immer noch anglotzten, wieder manifestieren und in aller Stille, einsam und alleine sterben können.Aber statt ruhig und gelassen zu reagieren – zum Beispiel ein paar Zwanzigdollarscheine auf den Tisch zu knallen und dann aus der Tür zu schlendern –, platzte sie heraus: »Entschuldigung.Tut mir leid.Von rohem Gemüse muss ich immer rülpsen.« Dann hörte sie hysterisches Gelächter, merkte, dass es aus ihrem eigenen Mund kam, konnte es aber nicht unterbinden.Erst nach einer ganzen Weile schaffte sie es, atemlos hervorzustoßen: »Ich zahle gleich, wenn ich von der Toilette zurückkomme.«Mit gesenktem Kopf sprintete sie an den Feuerwehrjungs und den beiden schönen Frauen vorbei, spürte ihre Blicke und wusste, dass ihr Gesicht leuchtend feuerwehrrot war – welch Ironie des Schicksals.In der Damentoilette schloss sie sich in einer Kabine ein und vergrub das Gesicht in den Händen.Sie musste noch sehr viel lernen, ehe Venus oder sonst jemand sie aus ihrem Idiotendasein befreien würde.Während Hera zuschate, wie Vulcanus die Bilder in seinem heiligen Feuer studierte, rief sie sich ins Gedächtnis, dass es immer am besten war, ihrer eigenen Intuition zu folgen.Ihr Instinkt hatte sie dazu bewogen, nach ihrem Sohn zu sehen.In aller Stille.Und da stand er nun, anscheinend völlig gefangengenommen von der Szene, die sich vor seinen Augen abspielte.Allmählich begann sich auch Hera für die Vision im Feuer zu interessieren.Der magische Strahl, den Vulcanus losgeschickt hatte, um Venus und Persephone zu folgen, funktionierte ziemlich ähnlich wie ein Orakel, eine Art Fenster in eine andere Zeit, zu einem anderen Ort und – in diesem Fall – in eine andere Welt.Venus und Persephone saßen offensichtlich an einem Tisch in einem luxuriösen Speiselokal.Sie lachten und amüsierten sich, was für die beiden Göttinnen durchaus typisch war.Doch dann veränderte sich unerwartet der Fokus des magischen Strahls.Hera kam zu dem Schluss, dass es das schüchterne Kichern des Mädchens gewesen sein musste, das die Aufmerksamkeit ihres Sohnes auf sich gezogen hatte.Dann musste sie sich mit der Hand den Mund zuhalten und ein Lachen unterdrücken, was aber nicht nötig gewesen wäre, da es von Vulcanus’ amüsiertem Schnauben übertönt worden wäre, als Mutter und Sohn den Titel des Buchs sahen, das die Sterbliche las.»Entdecke die Göttin in dir – entfessle Venus und öffne dein Leben der Liebe.Also wirklich«, brummte Vulcanus, die Stimme halb erstickt von Sarkasmus.»Es ist immer Venus – immer ist es angeblich ihr Verdienst, wenn irgendwo die Liebe aufkeimt.«Hera verhielt sich mucksmäuschenstill.Noch nie hatte sie ihren Sohn anders über Venus reden hören als freundlich und respektvoll, obwohl der ganze Olymp wusste, dass ihre Ehe von Anfang an eine Scheinehe gewesen war.Es gab Gerüchte, dass Venus und Vulcanus sich auf dieses Arrangement geeinigt hatten, damit Vulcanus durch die Heirat mit der Göttin der Liebe mächtiger – olympischer – wirkte und von den anderen Göttern eher akzeptiert wurde.Aus dem Mund ihres Sohnes hatte Hera diese Begründung allerdings nie gehört.Umgekehrt hatte Venus durch die Verbindung mit dem Feuergott die Ausrede, die sie brauchte, wenn sie sich eine Auszeit von der ständigen Verfolgungsjagd derer, die die Liebe für sich haben wollten, nahm.Schon immer hatte Hera gedacht, dass das Arrangement Venus deutlich mehr Vorteile brachte als ihrem Sohn.Wenn die Göttin der Liebe erschöpft war, floh sie ins Reich ihres Ehemannes tief im Innern des Olymps und kehrte erfrischt und gestärkt wieder zurück.Aber die Heirat mit der Liebesgöttin hatte keineswegs dazu geführt, dass Vulcanus von den anderen Olympiern mehr Achtung erfuhr.Von Anfang an war klar gewesen, dass es sich um eine Zweckehe handelte, und das hatte im Grunde gegen Vulcanus gearbeitet.Die vorherrschende Reaktion der Unsterblichen war überhebliche Fassungslosigkeit gewesen.Wie konnte man die Liebe ehelichen und dennoch unberührt von ihr bleiben?»Pea?«, sagte Vulcanus, und dann lachte er richtig.»Was für ein Name ist das denn? Wie kann ein Mensch denn Erbse heißen?«Hera stand einfach nur da, schüttelte stumm den Kopf und staunte darüber, dass ihr Sohn an einer kleinen, durchschnittlich aussehenden Sterblichen Interesse zeigte.Ein grausiges Geräusch in der Orakelflamme brachte Heras Aufmerksamkeit zurück zu der Szene aus der modernen Welt.Die schüchterne junge Sterbliche hatte gerülpst! Geräuschvoll und unschön und obendrein vor einer Menge Zuschauer.Die Göttin sah zu, wie sie aus dem Raum floh.Was für ein Pech für die Kleine.»Man sollte sie in Ruhe lassen! Sie versinkt doch vor Scham schon fast im Boden, auch ohne dass die anderen es noch schlimmer machen«, knurrte Vulcanus.Ach wirklich? Hera fand die Anteilnahme ihres Sohnes immer interessanter.Der unsichtbare Feuerstrang folgte Pea, so dass auch Hera sehen konnte, wie verlegen sie war.Wieder gab Vulcanus ein ärgerliches Brummen von sich.Hmm … er identifizierte sich mit dieser Menschenfrau, kein Zweifel! Plötzlich hatte Hera eine Idee.Vielleicht war es das! Vielleicht war Vulcanus deshalb nicht imstande gewesen zu lieben, weil er so lange von der Perfektion des Olymp umgeben gewesen war – und Perfektion hatte ihn schon immer abgestoßen.Vielleicht brauchte er einfach jemanden, mit dem er sich identifizieren konnte – womöglich jemanden, der ihn brauchte.Sie betrachtete die junge Frau mit dem sonderbaren Namen eingehender.Ja, sie sah ziemlich bedürftig aus, so, als würde sie dringend etwas brauchen.Konnte dieses Etwas die Liebe des Feuergotts sein?»Was macht sie denn da?«, kommentierte Vulcanus weiter die Szene in den Flammen
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