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.Im Sommer, nachdem alle Männer zusammen eine neue Scheune auf dem Münsterhof errichtet hatten und nach dem langen anstrengenden Tag von den Frauen bewirtet worden waren, und man ausnahmsweise, weil es so warm war, bis in die Nacht draußen gesessen hatte, hatte Ruben sie, bevor er nach Hause auf den Froschauerhof geritten war, im Dunkeln neben seinem Pferd geküsst.Bevor sie mit dem Essen anfingen, stellte Samuel mit wenigen Worten die beiden fremden Brüder, denen er Unterschlupf gewährte, der Gemeinde vor.Egly nickte ihm wohlwollend zu.Jeder wusste, dass sich Samuel damit in Gefahr begab, denn es war strengstens verboten, Illegale aufzunehmen.Ängstliche Blicke wanderten zur Tür, Hände klopften auf Samuels Schultern, es wurde gemurmelt und geflüstert, Susanna wollte, dass man ihr lauter sagte, wer die Fremden waren.Sarah schüttelte den Kopf.Noah, der Wohlhabendste, kramte als Erster Geld hervor und steckte es den französischen Brüdern, die sich verlegen an Samuels Seite hielten, zu.Andere taten es ihm nach.Die Bäuerin vom Ripperthof holte aus ihrer Kutsche vier Hemden, die sie dem Mann ihrer jüngsten Tochter genäht hatte, und schenkte sie ihnen.Egly schob den Teller, in dem das Fleisch dampfte, beiseite und schrieb einen Brief an die Ältesten der holländischen Gemeinden, damit die den Flüchtlingen halfen.Dass die beiden weitermussten, war klar.Die Zeiten wurden, das rochen sie alle, in der Pfalz wieder gefährlicher.Zwei, drei Wochen, bis sie wieder kräftig und gesund waren, aber auf keinen Fall länger, sollten sie bei den Hochstettlers bleiben.Dann mussten sie weiter, am besten gleich über das große Meer.Sarah hörte, nicht zufällig, sondern weil sie die ganze Zeit konzentriert in diese eine Richtung lauschte, wie Ruben enthusiastisch von den englischen Kolonien sprach.Warum er nach diesem langen Tag, als alle endlich ihre Kinder und Körbe eingesammelt, die Pferde aufgeschirrt und sich die Brüder und Schwestern entweder in ihren Kutschen oder zu Fuß auf den Heimweg gemacht hatten, noch einmal in den Heuboden hochstieg, konnte sich Samuel später nicht mehr erklären.Wollte er nach den Flüchtlingen schauen, die sich versorgt mit Decken, Kissen und einer Nachtschüssel ein Lager verborgen hinter dem Heuvorrat eingerichtet hatten? Das wäre überflüssig gewesen, denn alles war mit ihnen besprochen.Die Eule saß noch auf ihrem üblichen Balken und beäugte ihn.Bald würde sie durch ihr Loch unter der Giebelspitze in die Nacht hinausfliegen.Wahrscheinlich wollte er nach dem Trubel einfach allein sein.Ein Bedürfnis, das ihn öfter, als ihm lieb war, überfiel.Obwohl er wusste, dass der Einzelne ohne seine Gemeinde doch nur ein Grashalm im Wind war.Samuel hockte sich hin, kniff die Augen zusammen und suchte die Dunkelheit ab.Ruhe strömte in ihn hinein und er entspannte sich.Durch die Ritzen der Dachsparren fiel Mondlicht herein, in dem zahllose silberne Teilchen schwebten.Weich streifte ein Nachtfalter Samuels Gesicht, und er spürte von Minute zu Minute mehr die Erschöpfung seines Rückens und seiner Arme.Sollte er sich für eine Weile hinlegen? Tief unten stampften zufrieden die Kühe.Wie ein Schwimmer in einem Teich, dessen Grund nicht zu sehen ist, streckte er seine Glieder auf den dunklen, heubedeckten Brettern aus.Seine Müdigkeit verlieh ihm eine angenehme Schwerelosigkeit, sein Gehör wurde aufmerksamer, saugte die vielen Rufe auf, die aus dem Walnussbaum im Hof hereinwehten.Schwer flügelschlagend flog die Eule hinaus.Seine Fingerspitzen spielten mit getrockneten Rispen.Es lag einfach da, eingebettet im Heu.Eckig und in einer Farbe, die er nicht gleich erkennen konnte.Ohne sich zu wundern, wie es auf seinen Heuboden gelangt war, hob Samuel das Buch hoch und nahe an seine Augen heran.Ein in der Mitte gefalteter Zettel segelte heraus.Schwarz auf Weiß bedruckt.Samuel fing ihn auf und strich ihn glatt.»Ehrliche und gottfällige Siedler gesucht«, las er.»in dem alle Frommen Land bekommen, ein bescheidenes Haus und ein Leben in Gerechtigkeit und Gleichberechtigung mit dem Nachbarn führen, wo man Bauer, Gelehrter, Priester und Edelmann in einer Person sein kann.«Weiter unten auf dem Blatt entzifferte er noch etwas von Gewissensfreiheit und den Namen William Penn.Samuel schob den Zettel in die Tasche tief innen in seinem Rock und öffnete das schmale, wie er jetzt erkennen konnte, in blaues Leder eingebundene Buch.Außer der Bibel, dem »Ausbund« und dem »Märtyrerspiegel« hatte er noch kein Buch in die Hände bekommen.Mit deren Hilfe hatte er auch lesen und schreiben gelernt.Zu seiner Enttäuschung, die aber schnell in eine gewisse Erleichterung umschlug, stellte er fest, dass er den Text sowieso nicht lesen konnte.Es mochte Latein sein oder vielleicht Holländisch, da aber über der nächsten Grenze Frankreich begann, tippte er auf Französisch.Plötzlich, ohne sein Zutun, klappte das Buch bei einer Seite mit einem Bild auf.Ein jäher Laut der Verwunderung entschlüpfte ihm, so unvermittelt sprang ihn der Anblick an.Verwirrt und erschrocken schlug er das Buch zu.Er atmete stoßweise, musste warten.Aber alles blieb still um ihn herum, nichts hatte sich in den vergangenen fünf, sechs Sekunden verändert.Mit klammen Fingern tastete er sich wieder heran, blätterte, suchte gierig, ja sehnsüchtig zwischen den Seiten nach dem richtigen Spalt.Da war es wieder.Nie in seinem Leben würde er den einen Moment vergessen, in dem er erfasste, dass es sich um ein Tier handeln musste.Aber um was für ein Tier! Samuels Augen krochen langsam über die Seite, er merkte nicht, dass sein Mund ziemlich blöd offen stand.Was war das bloß?Rücksichtslos verschwand der Mond hinter Wolken und mit ihm das Bild.Samuel blieb nichts anderes übrig, als das Buch zu halten und geduldig, aber mit heftig klopfendem Herzen zu warten.Er überlegte schon, ob er es wagen sollte, eine Lampe zu holen, als, allerdings schwächer als zuvor, das silberne Licht wieder auftauchte und schließlich auch das Blatt beschien.Linien und Schraffierungen verbanden sich, gaben ihm immer neue Rätsel auf.Um sich besser konzentrieren zu können, ging Samuel in die Hocke und hielt das Buch auf seinen Oberschenkeln.Er starrte und staunte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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