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.Er küsste seine Frau, um sich dann ehrfurchtsvoll zurückzuziehen, als ließe er sie an einem Ort dunkler Mächte zurück.Damit gehörte er zu den Männern, die Elgin mit einer gewissen Zuneigung aus dem Geschehen entließ.Die Wehen waren wieder schwächer geworden, und Elgin hatte der Frau Rat ein Glas Rotwein mit Zimttropfen zu trinken gegeben.Wenn sie ihre Wirkung taten, würden sie bald zum Du überwechseln, aus der Frau Rat würde Malvine, die in deutlichen Worten Hilfe und Zuspruch forderte, sie würde sich Elgin in allem überlassen, bis diese ihr das Kind in die Arme legte, und zwar bereits wieder unter Anwendung der üblichen Anredeform.Aber davon waren sie im Moment noch weit entfernt.Malvine hatte sich in einen vorläufig letzten Schlummer zurückgezogen und mit ihr, so schien es, das ganze Haus.Das Dienstmädchen hielt sich in Rufweite auf, um Elgin jederzeit zu Hilfe eilen und ihr in allem assistieren zu können, wenn sie danach verlangte.Sie hatte ihr schon bei der Geburt des jüngeren Mädchens vor drei Jahren geholfen und sich als geschickt und umsichtig erwiesen.Elgin verwarf den Gedanken, sie hereinzuholen, um mit ihr gemeinsam den Gebärstuhl aufzustellen.Stattdessen bewegte sie sich leise auf die andere Seite des Bettes, von dessen kronenförmigem Himmel nachtblauer Samt in geregeltem Faltenwurf nach unten fiel.An den Kordeln hingen goldfarbene Troddeln, mit denen Malvines Töchter gern spielten, sofern es ihnen gestattet war, sich im Bett der Eltern aufzuhalten.Zuweilen durften sie es besteigen wie ein königliches Schiff, das hatte Malvine ihr erzählt und nachsichtig gelächelt, als sie schilderte, wie ihr Gatte sich im Nachthemd von den Mädchen als Capitaine feiern ließ, der mutig einem gewissen Napoleon Bonaparte auf dem Mittelmeer entgegensegelte.Dass ihr Vater sich für diese Seeschlacht an Bord eines britischen Schiffes hätte begeben müssen, brauchten sie nicht so genau zu wissen; an derlei Details wünschte der Herr Rat sehnlichst einen Sohn teilhaben lassen zu können.Elgins Vater hatte so nie gedacht.Ihm wäre es nicht eingefallen, Wissen von seiner Tochter fern zu halten.Sie musste sich nicht fragen, ob Professor Matthäus Gottschalk die Dinge anders gehandhabt hätte, wenn seine Frau nicht so früh gestorben wäre, ohne ihm einen Sohn gebären zu können.Er blieb zurück und hielt ihre Liebe wach an der Seite eines kleinen Mädchens, das ihm Fragen stellte.Er hatte die beeindruckende Erfahrung gemacht, dass es ihnen beiden half, sie zu beantworten.Matthäus Gottschalk stellte vielleicht am Totenbett seiner Frau zum ersten Mal fest, dass sein Kind ein denkendes Wesen war.Er erklärte dem fünfjährigen Mädchen alles, was er über die Krankheit wusste, die ihrer Mutter das Leben genommen hatte, und seine akademisch ausgebildete Lehrmeinung über die Schwindsucht tröstete sie schließlich beide an diesem schwarzen Tag.Seither betrachtete sich Elgin als Schülerin, und Gottschalk gefiel es mitunter, sich in den Gelehrtenkreisen Freiburgs als Privatdozent seiner Tochter zu bezeichnen.Es waren die Ereignisse eines weiteren, schwarzen Tages, die ihn endgültig davon abbrachten, Unmögliches zu wagen und seiner Tochter Eintritt in die Hörsäle der Freiburger Universität zu verschaffen.Doch das wiederum war Jahre später.Geräuschlos klappte Elgin die Seitenteile des Gebärstuhls aus und hängte die kleinen Haken in die Ösen ein.Sie überprüfte die Beweglichkeit der verstellbaren Rückenlehne, legte die Polster auf die halbrunde Sitzfläche und band sie fest.Am Ofen lag ein Stapel von Tüchern bereit, die sie darüber breiten konnten, bevor Malvine auf dem Stuhl Platz nehmen würde.Den Ersten seiner Art hatte sie in Wien am Hospital gesehen, als sie dort lernte.Nach Wien schickte sie ihr Vater, weil er selbst dort promoviert hatte, und ihr Lehrmeister war sein geschätzter Kollege, den er nicht nur als Gelehrten bewunderte.Matthäus Gottschalk war diesem Mann ein Leben lang auch deshalb zugetan, weil er in seinem Hause zum ersten Mal jener hinreißenden Person begegnete, die er schon wenig später zu heiraten gedachte.Was er tat, sobald er seine Doktorwürde erlangt hatte.Professor Linus Wolf war ihm ein ferner Freund geblieben, der sich im Ausland fortbildete und nach seiner Rückkehr am Wiener Hospital eine Abteilung für arme Wöchnerinnen einrichtete.In Frankreich habe er gelernt, was die Kunst, in England hingegen, was die Natur vermöge – so pflegte er zu sagen, um Letzterer den Vorzug zu geben.Es hatte ihm Freude bereitet, Elgin zu unterrichten, und nie machte er einen Unterschied zwischen ihr und seinen Studenten.Noch heute standen sie im Briefwechsel miteinander, und Professor Wolf unterstützte Elgin in dem Vorhaben, das in den vergangenen Jahren immer mehr Gestalt angenommen hatte.Die ersten Niederschriften hatte sie verbrannt, sie war streng mit sich, zu streng möglicherweise.Doch das konnte ihr nur nutzen, denn sie musste gewappnet sein, wenn sie – Elgin Gottschalk – ans Licht der Öffentlichkeit treten und ein Handbuch für Hebammen vorlegen wollte.Seit sie sich damit beschäftigte, empfand sie eine Sehnsucht nach ihrem Vater wie schon lange nicht mehr.Es war ein ungewohnt schmerzhaftes Gefühl, etwas ganz anderes als das Bedauern darüber, dass er nicht mehr feststellen konnte, wie richtig es gewesen war, was er für seine Tochter getan hatte.Dass sie in einem Leben glücklich war, welches er sich für keine andere Frau hätte vorstellen können.Nie hatte Matthäus Gottschalk seine Tochter mit Heiratskandidaten belästigt, das erstaunte sie heute noch manchmal, wenn sie daran dachte.Denn sie hatte keine Erinnerung daran, sich ihm jemals in dieser Richtung erklärt zu haben.Nein, es war nicht sein Stolz, der ihr fehlte.In letzter Zeit versuchte sie sich oft vorzustellen, was sie aus ihrem gemeinsamen Wissen und ihren Erfahrungen hätten schöpfen können.Doch wer wusste das schon? Mit dem Aufheben von Grenzen hatte Professor Gottschalk schlechte Erfahrungen gemacht.Es kam ihr plötzlich stickig vor in dem Zimmer.Elgin ging zum Fenster und schob die schweren Vorhänge auseinander [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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