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.Und stellte doch das Einzige dar, an dem sie sich festhalten konnte.»Wo bist du, Anselmo?«, fragte sie halblaut.»Wo bist du in genau diesem Augenblick? Was sehen deine Augen? Riechst du auch einen nassen, kühlen Wald? Bist du gesund? Oder verletzt? Bist du überhaupt noch … am Leben?« Sie erreichte die Lichtung mit den schön geformten Blüten, die versuchten, dem Ende des Sommers zu trotzen und von denen sie bereits viele gesammelt hatte.Etwas mehr würde gewiss nicht schaden.Bernina erinnerte sich nicht ganz genau, wie die Krähenfrau mit eben diesen Blüten verfahren war, aber sie würde sich gewiss zu helfen wissen.Sie nahm sich anschließend Zeit und ließ sich auf einem quer liegenden Baumstamm nieder, den irgendwann einmal ein Blitz vom Stumpf getrennt hatte.Die Sonne schickte ein paar wärmende Strahlen zu ihr herab, und sie atmete wohlig durch.Der nächste Regen würde nicht lange auf sich warten lassen.Wieder einmal plagte sie das schlechte Gewissen, dessen Anlass sie nun aus ihrem Kleid hervorzog – der Brief, auf den Schwert und Blume gemalt worden waren und der sich im Besitz Oberst Jakob von Falkenbergs befunden hatte.Sie starrte auf das Papier, auf die geschriebenen Worte.So wie sie einst in dem rätselhaften Zimmer des Petersthal-Hofes auf die zerstreut herumliegenden Bücher geblickt hatte, irgendwie hilflos, beeindruckt.Der Schwung der Schrift strahlte etwas Vornehmes, etwas Ästhetisches aus.Zum ersten Mal in ihrem Leben fand sie es beschämend, nicht lesen zu können.Sie fühlte sich dumm und ungebildet, und sie empfand es als ungerecht, dass ihr niemals die Gelegenheit gegeben worden war, die Kunst der Buchstaben zu erlernen.Die letzten Monate, zuerst die Zeit bei den Gauklern, dann die Zeit mit Melchert Poppel, hatten Bernina gezeigt, dass sie sehr wohl in der Lage war, Dinge zu verstehen und zu beherrschen, Neues für sich zu entdecken.Auch bei den täglichen Arbeiten auf dem Hof hatte sie sich in all den Jahren niemals ungeschickt angestellt.Und ich könnte, sagte sie sich, noch vieles mehr lernen.Sie hatte schon darüber nachgedacht, in einem ruhigen Moment den Feldarzt zu fragen, ob er ihr das Schriftstück vorlesen könnte.Ein Gedanke, den sie rasch wieder verworfen hatte.Der Brief war immerhin gestohlen, er ging sie nicht das Geringste an, sie hätte sich unwohl gefühlt, ihn Poppel zu präsentieren, der so gut von ihr dachte.Sie hätte das Schreiben einfach niemals an sich nehmen dürfen.Aber die Anziehungskraft von Schwert und Blume war zu groß, zu verführerisch gewesen.Was mochten die Worte bedeuten, die unter diesen Zeichen Zeile um Zeile füllten? Wer mochte sie geschrieben haben?Und weshalb hatte Jakob von Falkenberg den Brief zornig weggelegt?Der Oberst.Da waren ihre Gedanken also wieder bei ihm, wie bereits so oft, seit Bernina ihm zum ersten Mal in dem Haus in Ippenheim gegenübergetreten war.»Nun scheint Falkenberg dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen zu sein«, hatte Melchert Poppel gesagt, am Vorabend, bevor sie sich für die Nachtruhe bereitmachten.Der Oberst schlief friedlich, das Fieber war zurückgegangen, die beiden Verletzungen sahen laut Poppel nicht besorgniserregend aus.Es war offenkundig, dass der Arzt seinem Patienten auf einmal sogar recht gute Chancen für ein Überleben ausrechnete.Bei Poppels Worten hatte Bernina Erleichterung verspürt.Eine Erleichterung, die tiefer ging, die sie ebenso überraschte wie zuvor der Schock, als es hieß, der Oberst wäre gefallen.Eine Erleichterung, die – wie sie sich eingestand – nicht nur damit zu tun hatte, dass der Oberst womöglich eine letzte Möglichkeit bedeutete, eine Spur von Anselmo zu entdecken.Das Durcheinander, das Falkenberg in ihre Gefühle brachte, gefiel Bernina überhaupt nicht.Als sie zurück zum Haus kam, war gerade ein Karren eingetroffen, gezogen von einem Esel, von dem geräucherte Schweinehaxen, Körbe mit getrocknetem Gemüse und Obst sowie mehrere Laibe Brot und etliche große, bauchige Flaschen Wein abgeladen wurden.Ein zweiter Karren brachte kurz darauf Kisten mit Munition.Nachschub für die Männer des Obersts.Bernina blieb stehen und schaute zu, wie die Soldaten sich um die gelieferten Waren kümmerten und dabei vor allem angesichts des Weins zufriedene Gesichter zeigten.Einer von ihnen machte eine schlüpfrige Bemerkung in Berninas Richtung, doch ein Unteroffizier brachte ihn rasch zum Schweigen.Möglicherweise hatte Poppel darum gebeten, dass sie mit Respekt behandelt wurde – und man richtete sich danach.Vielleicht hing es auch einfach mit der Achtung zusammen, die Bernina sich erworben hatte, indem sie dem Arzt so entschlossen Hilfe leistete.Das hatte sich durchaus herumgesprochen, sowohl unter Falkenbergs Offizieren und Soldaten der Wachmannschaft als auch unter den Bediensteten, die im Erdgeschoss des Hauses und in einem der leer stehenden Gebäude Kraubachs untergekommen waren.Vom Offizier bis hin zum Diener oder Koch: In den Blicken, die Bernina gelegentlich streiften, lag Anerkennung.Und das war etwas, das sie nicht mehr gespürt hatte, seit sie zuletzt auf einem Seil balanciert war, verfolgt von begeisterten Menschen, die angesichts einer solchen Darbietung den Atem anhielten.Der Abend kam schnell, ließ Dunkelheit wie ein riesiges Tuch über die Gegend wehen.Einmal tauchte ein Melder auf, geradewegs vom Schlachtfeld, um bald wieder auf seinem abgemagerten Pferd davonzugaloppieren.Wie Bernina durch Poppel erfuhr, hatte sich bei den kämpfenden Armeen wenig getan.Es war zu keinen weiteren Auseinandersetzungen gekommen.Offenbar hatte sich die falsche Nachricht von Jakob von Falkenbergs Tod bis zum Feind herumgesprochen, und Arnim von der Tauber sah keinen Anlass, seinen Sieg nun noch durch unüberlegt vorgebrachte Attacken in irgendeiner Weise zu gefährden.Wie in der Nacht zuvor schlief Bernina viele Stunden, ohne ein einziges Mal aufzuwachen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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