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.»Ich hasse Klatsch — aber ich glaube, das sollte Gus doch wissen.«»Ich könnte mir vorstellen, daß diese Mitteilung Gus nicht weiter überraschen wird«, sagte ich behutsam.»Heute früh hat er mir gesagt, daß er es Tina immer ansieht, wenn sie sich für einen Mann interessiert, weil sie dann eine besondere Art hat, mit ihrem hübschen kleinen Hinterteil zu wackeln.«»Sie sollten sich schämen, so gemein zu lügen«, fauchte sie.»Ehrenwort!« Ich lächelte unschuldig.»Sind Sie oft bei seinen Weekend-Partys? Ich habe mir sagen lassen, daß es dort hoch hergeht.«»Ich war erst zweimal dort«, gab sie ärgerlich zurück, »und Sie brauchen nicht alle Märchen zu glauben, die man Ihnen erzählt.«Ich nahm einen Schluck von meinem Drink.Wie schnell sich das schöne Gesicht vor mir hochmütig verschlossen hatte, dachte ich überrascht.»Ich hab’ mir den ganzen Nachmittag den Kopf darüber zerbrochen, worum es eigentlich bei diesem Skandal ging, der die Karriere von Gus Terry so plötzlich beendet hat«, meinte ich beiläufig.»Es will mir einfach nicht wieder einfallen!«»Ich will es Ihnen sagen!« Ihre Stimme war rauh vor Erregung.»Es war eine gemeine Verschwörung, die man gegen ihn angezettelt hat.Einige sehr einflußreiche Männer waren in eine Call-Girl-Affäre verwickelt.Der Call-Girl-Ring hatte auch minderjährige Mädchen beschäftigt.Als die hohen Herren erfuhren, daß die Polizei ihnen auf der Spur war, steckten sie die Köpfe zusammen und kamen auf den glorreichen Gedanken, einen zu opfern, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken.Es mußte eine bekannte Persönlichkeit sein — so kamen sie auf Gus.Gus stand damals so sehr im Scheinwerferlicht.Ob er schuldig war oder nicht, das interessierte gar nicht.Jenen Herren ging es nur um ihre eigene kostbare Haut.«Sie beugte sich eifrig zu mir herüber.»Man hat ja Gus nicht einmal verhaftet! Man konnte ihm nichts beweisen.Aber die Menge brauchte auch keine Beweise.Die Menge hungerte nach einem handfesten Skandal.Sie war von Zerstörungswut gepackt — und ließ diese Wut an ihrem früheren Idol aus.Gus Terrys Karriere war ruiniert.«Ihre Stimme brach.Sie schlug die Hände vors Gesicht.Als sie endlich den Kopf hob, sah ich, daß sie geweint hatte.»Entschuldigen Sie, Danny.Würden Sie mich bitte jetzt nach Hause bringen?«»Natürlich«, sagte ich.»Die sogenannte große Liebe ist also auch in unserer Zeit noch nicht ausgestorben!«»Man merkt’s mir sehr an, nicht wahr?« Sie versuchte zu lächeln.»Deshalb habe ich mich mit Ihnen verabredet — ich hatte Angst, daß Sie ihm irgendwie weh tun könnten.« Sie schluckte.»Jetzt kennen Sie all meine dunklen Geheimnisse, Danny.Eigentlich müßte ich das Essen bezahlen, nicht wahr?«»Um die Rechnung brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen — die zahlen wir beide nicht!« sagte ich beruhigend.Ich sah George Obisters puterrotes Gesicht vor mir und grinste schadenfroh in mich hinein.Sie wohnte in einem kleinen, eleganten Appartementhaus, ein paar Meilen von der Landzunge entfernt, auf der Terrys Villa thronte.Sie bat mich nicht, noch auf einen Sprung hereinzukommen.Nach allem, was an diesem Abend geschehen war, wunderte mich das nicht weiter.»Gute Nacht, Danny!« Sie gab mir einen leichten Kuß auf die Wange.»Sie sind heute abend schrecklich nett zu mir gewesen.« Diesen Spruch hörte ich nicht zum erstenmal.Frei übersetzt bedeutet er meist, daß Rotkäppchen dankbar ist, wenn der böse Wolf es nicht gefressen hat.Aber eine Frau wie Annette konnte man sich schwer als Rotkäppchen vorstellen.Oder etwa doch? Während der ganzen Fahrt zurück zum Hotel machte mir dieser Gedanke zu schaffen.Als ich die Hauptstraße erreicht hatte, war es nach Mitternacht.Was mir wie ein Stein im Magen lag, war wohl weniger das unbezahlte Essen als der Gedanke, daß das Zusammensein mit der aufregenden Annette, das so vielversprechend begonnen hatte, enttäuschend zu Ende gegangen war.Das hatte ich lange nicht mehr erlebt: daß es eine schöne Frau fertigbringt, Danny Boyd samt seinem unvergleichlichen Profil an der Haustür abzuhängen und ihm nur einen schwesterlichen Kuß auf die Wange drückt.Es war zum aus der Haut zu fahren.Ich merkte kaum, daß in meinem Kielwasser ein Wagen mit sehr hellen Scheinwerfern erschien, der sich hartnäckig dicht hinter mir hielt.Liebeskummer und Verkehrsdisziplin — das läßt sich beim besten Willen nicht auf einen Nenner bringen.Ich fuhr den Wagen auf den Parkplatz des Hotels, ganz hinten an die Mauer, und wollte eben aussteigen, als mein Verfolger die Scheinwerfer voll aufblendete und Gas gab.Ruckartig ging ich im Fonds des Cabrios in Deckung.Der andere Wagen kam mit aufheulendem Motor näher, und als er auf gleicher Höhe mit meinem Cabrio war, hörte man dreimal hintereinander einen gedämpften Knall
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