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.»Großer Sport«, sagte Marie schließlich und nickte anerkennend, »auch hier, das Café.Wirklich schön.Eure Kasse dürfte schon ordentlich geklingelt haben.« Sie deutete auf meine Mutter, die mit den Kellnerinnen zusammenstand und Anweisungen erteilte.Ihr Gesicht war entspannt, also musste der Umsatz bisher sehr gut gewesen sein.»Sie sieht zufrieden aus.«Ich nickte.»Zweifellos ist sie das.Vermutlich wird sie eine Schubkarre brauchen, um das Geld nach Hause zu schaffen.«Aus der Scheune drangen lustige Kindermusik und das asynchrone Trappeln von Kinderfüßen bei ihren ersten Stepp-Versuchen.Der Applaus nach dem Ende einer Nummer war jedes Mal laut und frenetisch.»Wie lange dauert das wohl da drin?«, fragte Marie und blinzelte träge gegen die Sonne.»Keine Ahnung, aber direkt danach kommt das Männerballett.«»Ich weiß.Ich musste das Programm tippen.Männerballett.Entsetzlich.«»Gott sei Dank musst du es dir nicht ansehen, wenn du nicht willst.«»Gott sei Dank«, gluckste sie vergnügt, aber dann wurde sie plötzlich ernst und setzte sich auf.»Aber das da muss ich mir ansehen, ob ich will oder nicht.«Ich drehte mich um.Patrick kam auf uns zu, flankiert von den drei Mädchen von gestern, mit denen eine verblüffende Wandlung vor sich gegangen war: Jetzt sahen sie aus wie Models.Wenn ich mich heute daran erinnere, sehe ich die Szene immer in Zeitlupe vor mir: Lange Haare wehten, bemalte Lippen glänzten verführerisch, Augen waren dunkel und verrucht betont, hauchzarte, fast transparente Blusen flatterten über tief sitzenden Jeans und ließen keinen Zweifel daran, dass Büstenhalter nicht zu diesen Outfits gehörten.Fehlte nur noch ein Weichzeichner à la David Hamilton.»Wie hieß noch mal diese Serie aus den Siebzigern, mit diesen drei Frauen …?«, fragte Marie, ohne den Blick von dem spektakulären Kleeblatt zu nehmen, das sich uns langsam, aber stetig näherte.»Alle Wetter, die eine hat eine Föhnwelle.Eine Außenwelle.« Ihre Stimme klang beinahe ehrfürchtig.»Das ist übrigens Chantal«, verkündete ich, und Marie zog die Augenbrauen hoch.»Das ist die Stabheuschrecke? Die gelangweilte Trine von den Fotos? Was Schminke alles ausmacht … irre.«»Freut mich, dass es dir gefällt«, sagte ich kiebig.Marie lachte leise.»Ho, Brauner, ganz ruhig.Wir sind zu zweit, und wir stecken diese Damen dreimal in die Tasche.Die können dir gar nichts, und Miss Föhnwelle schon überhaupt nicht.Eine falsche Bemerkung, und ich reiße ihr die ondulierten Locken vom Kopf.«Sie hob die Hand, winkte und rief übertrieben laut: »Patrick, Darling, da bist du ja endlich! Komm, gib mir einen Kuss!«»Darling? Gib mir einen Kuss?«, murmelte ich aus dem Mundwinkel.»Bist du besoffen?«Aber Marie kicherte nur und erhob sich vom Stuhl, um Patrick, der samt Gefolge mittlerweile am Tisch stand, mit großer Geste zu umarmen.Chantal bebte, und Patrick sah mich über Maries Schulter fragend an.»Und jetzt stell mir endlich deine kleine Model-Freundin vor, ich bin so gespannt!«Marie ließ Patrick los und strahlte die drei Grazien an, die noch damit beschäftigt waren, die kleine Model-Freundin zu verdauen.»Fiona, Oksana – das ist Marie.« Die beiden Mädchen nickten synchron, und wieder fand ich nicht heraus, welcher Name zu welchem Model gehörte.Patrick zeigte auf Chantal und sagte: »Und das ist Chantal, meine …«»Verlobte!«, fauchte Chantal und presste die Lippen zusammen.»Verlobte, soso.Wirklich, recht hübsch, Patrick.« Marie musterte Chantal und flötete: »Aber mit ihrem Gesichtsausdruck muss sie aufpassen, mein Lieber, sie darf nicht zu oft die Stirn runzeln – so wie jetzt gerade.Auf Dauer gibt das Falten, und schon ist es vorbei mit der Modelkarriere.« Sie zwinkerte schelmisch.»Irgendwann kannst du nämlich selbst mit Photoshop nichts mehr ausrichten!« Sie riss plötzlich übertrieben bestürzt die Augen auf.»Oh, das nimmt sie mir doch nicht übel, oder, Patrick? Ich meine es nur nett, das weiß sie doch bestimmt?«Marie beendete ihre kleine Show mit einem strahlenden, entwaffnenden Lächeln.Fehlte nur noch, dass sie sich verbeugt hätte.Ich hielt den Atem an.Fiona und Oksana sahen Chantal an, Chantal sah abwechselnd Patrick und Marie an.Patrick stierte mit zuckenden Mundwinkeln auf seine Schuhe, und Marie strahlte immer noch.»Ich habe keine Falten«, sagte Chantal schließlich.Ihr Gesicht war so versteinert, dass ich mich wunderte, dass sie überhaupt die Kiefer auseinander brachte, um zu sprechen.»Natürlich nicht, meine Liebe, dazu sind Sie ja noch viel zu jung! Wie alt ist sie noch, Patrick?«»Zweiundzwanzig«, sagte Patrick.»Blutjung! In dem Alter muss man sich um sein Gesicht noch keine Sorgen machen.« Sie tätschelte Chantals Arm und raunte: »Da haben Sie mit Sicherheit noch drei oder vier sorgenfreie, faltenlose Jahre vor sich, meine Liebe.Ich beneide Sie.«Chantal starrte auf die Stelle an ihrem Arm, wo Maries Hand sie berührt hatte.Sie sah aus, als würde ihr jede Sekunde der Kopf explodieren, aber Fiona und Oksana standen mittlerweile wieder völlig teilnahmslos in der Gegend herum.Sie sahen sich nicht um, zeigten keinerlei Interesse an dem, was sie umgab, warteten einfach, wo man sie als Nächstes hinstellen würde.Schaufensterpuppen.»Patrick, ich glaube, deine hübschen kleinen Models langweilen sich.Ich empfehle das Männerballett oder den Streichelzoo.« Marie kriegte einfach nicht genug.»Gibt es hier irgendwo Champagner?« Chantal war wieder im Quengelmodus angekommen.»Oh, natürlich, in der Penthouse-Bar der Scheune.Hummer, Austern, Champagner – alles, was Sie wollen.«Ich gab Marie unter dem Tisch einen Tritt, und sie fügte hinzu: »Kleiner Scherz, meine Liebe.In diesem Jahr haben wir beschlossen, unser kleines Fest ganz rustikal zu halten.So eine Art Country … Vintage … Sie kennen sich da natürlich viel besser aus.Aber einen ordentlichen Schnaps bekommen Sie natürlich am Bierwagen.«Die Grazien drehten sich wie auf ein geheimes Signal um und stolzierten von dannen.Patrick grinste und sagte zu Marie: »Du Hexe.Country? Vintage? Wo hast du das denn her? Und ich muss mir jetzt Chantals Tiraden über dich anhören, vielen Dank auch.«Marie grinste zurück.»Hau schon ab, sonst zieht sie dir bei lebendigem Leib die Haut in Streifen vom Körper [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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