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.Dann schnellte mit panthergleichem Schwung ein zweiter Trommler empor, stellte sich im Rampenlicht vor die Trommelfläche, auch er fast vollkommen nackt.Sein Haar, von einem weißen Stirnband gehalten, flutete dunkel über die breiten Schultern.Ich erkannte ihn sofort.Das Blut stieg mir in die Wangen.Mein Atem ging schnell und leise, mein Herz schlug an die Rippen, daß es schmerzte.Nachlässig, fast herausfordernd, drehte Ken den Zuschauern den Rücken zu.Er stand vor der Trommel wie vor einem Gegner, dem er abschätzend in die Augen sah.Und gleichwohl war in seiner Haltung die Ehrfurcht zu spüren, die einem heiligen Gegenstand gebührt.Sein Schatten fiel auf das Trommelfell, während er langsam mit ausgebreiteten Armen zwei keulengleiche Schlegel aus Weißholz aufhob.Er huldigte der Trommel – er tat es nach uralter Art: mit ungebeugtem Kopf und ungebeugten Knien –, unerschrocken der Gottheit ins Gesicht schauend.Einige Atemzüge lang verharrte er regungslos.Dann schlug er hart und blitzschnell beide Schlegel aneinander.Ich spürte, wie er die Trommel mit diesen Tönen provozierte, zum Kampf anfeuerte.Jetzt berührte er mit einem Schlegel das Trommelfell, schlug den ersten Ton.Er verursachte ein dumpfes Brummen.»Hör zu!« Wie ein Echo schlug der zweite Trommler im Hintergrund die Fläche.»Ich höre!« schien die Trommel zu antworten.Noch rührte Ken sich nicht: Sein Körper schimmerte golden.Die langen, schlanken Muskeln spannten sich unter der Haut, während die Kraft der Trommel erwachte, ihm langsam entgegenwuchs.Ich fühlte, wie er mit tiefen, gelockerten Atemzügen diese Kraft anzog und speicherte.Und erst in dem Augenblick, als beide Kräfte im Gleichgewicht waren, da erst bewegte sich Ken.Sehr langsam ging er in die Knie, hob wie im Traum den rechten Arm so weit nach hinten über die Schulter, daß die Last des Schlegels ihn fast aus dem Gelenk drehte.Sein ganzer Körper war zum Zerreißen gespannt, ein schußbereiter Bogen.Jetzt schnellte die Sehne zurück.Der Pfeil der Kraft nahm seinen Flug.Der Schlegel traf das Trommelfell mit voller Wucht.Und während nun auch der linke Schlegel auf die Fläche krachte, schrie die mächtige Stimme der Trommel: »Ich bin da!«Der Boden zitterte und rollte.Die Trommel dröhnte wie ein Gewitter, das über Bergschluchten kreist, wie das Tosen eines Ozeans gegen die Klippen, wie das Zucken schwarzer Blitze von einem Weltenpunkt zum anderen, ein Feuersturm, der sich selbst entfesselt.Die Windschraube schien zu schwirren, zu pulsieren.Kens Halsadern schwollen an, die weißen Zähne blitzten hinter den verzerrten Lippen.Schweiß rann über seinen nackten Körper, während er abwechselnd mit 124beiden Schlegeln die Trommel geißelte.Mit jedem Stoß warf er nicht nur seine Kraft, sondern seinen ganzen Leib hin, Brust, Schultern, Schenkel und Lenden.Er allein bestimmte das Tempo: Dem zweiten Trommler war es einzig gestattet, dem Rhythmus wie ein Echo zu folgen und zu verstärken.Bald mischte sich ein Klingen und Rasseln in das Dröhnen.Zwei junge Leute, beiderseits des Wagens, schüttelten Triangeln.Die anderen standen im Kreis und schlugen den Takt.Ein Junge brachte einen Krug Reiswein.Der Krug ging von Hand zu Hand, jeder trank gierig einen Schluck, nahm einen Mund voll, spuckte ihn in hohem Bogen auf die Trommler.Auf Kens Rücken glitzerte der Schweiß, gemischt mit Reiswein, sein Haar peitschte die Schultern.Er warf den Kopf zurück, feuerte sich selbst mit schweren, animalisch rauhen Schreien an.Er schien vollständig einer Trance ausgeliefert, die jeden Augenblick stärker den Charakter von Raserei, von Besessenheit annahm.Und gleichwohl spürte ich, daß er Herr über diese Trance blieb, ihr keiner Sekunde erlag, sondern sie mit klarem Bewußtsein zügelte und dirigierte.Die jungen Leute auf der Bühne skandierten den Takt.Sie schrien und klatschten in die Hände, waren Orchester, Chor und Publikum zugleich.Aus den rasselnden Triangeln sprühten Funken.Die O-Daiko pulsierte in immer heftigeren Schwingungen, doch meine Ohren nahmen das Dröhnen längst nicht mehr auf.Der Rhythmus wurde zum donnernden Luftstrom, zum tobenden Hurrikan, der sich in Macht und Herrlichkeit weit über die Wolken erhob.Und Ken war der Priester, der die Erde erweckte und aus dem Wahn der Musik zu den Göttern sprach.Die Schlegel waren die Hämmer, mit denen er gegen die Pforte des Himmels schlug.Sie führten in seinen Händen ihren eigenen Tanz auf, ihr eigenes Spiel; jeder Stoß war eine Behexung, stark und zwingend wie ein Liebesrausch, ein hypnotisches Entzücken, ein wiegender Traum, so alt wie die Erde und lebendiger als das wache Dasein.Dann plötzliche Stille.Die Trommel schwieg.In den Reihen der Zuschauer regte sich keiner.Ein fahler Lichtschein begann die Dunkelheit zu teilen.Langsam, ganz langsam kam ich wieder zu mir; mein Geist schien nach unten zu schweben, um sich mit meinem Körper wieder zu vereinen.Ich sah, wie Ken sich geschmeidig auf die Fersen gleiten ließ, bevor er, wie eine Opfergabe, die Schlegel vor die Trommel legte.Mir war, als ob die Trommelfläche einen schwachen rötlichen Schimmer ausstrahlte, als verglühe unter dem Fell ihre innere Substanz.Jetzt erhob sich Ken mit leichter, federnder Bewegung; zum erstenmal wandte er sich dem Publikum zu.Mit dem gleichen elastischen Satz sprang er vom Wagen.Er verneigte sich nicht, sondern senkte nur leicht den Kopf, wobei sein langes Haar wie ein Vorhang über sein Gesicht fiel.Eine seltsame Befangenheit schien die Zuschauer zu lähmen.Der Applaus setzte spärlich ein und wurde erst allmählich lebhafter.Mein Blick fiel auf die beiden Amerikaner [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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