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.Auf der Stelle tänzelnd wieherte Jovans Hengst eine Antwort und versuchte durchzugehen.Doch Jovan schnalzte unwillig mit der Zunge und zwang ihn zur Ruhe.Als ich blinzelnd aus dem Wald in die steile Mittagssonne ritt, entdeckte ich eine Herde, wie ich sie schöner noch nie gesehen hatte.Mit erhobenen Köpfen trabten einige Rappstuten an einer Steinmauer entlang und äugten den Heimkehrern neugierig entgegen.Nüstern blähten sich, Ohren spielten.Ein schwarzes Fohlen schlug aus und bockte davon.Ich war so gefesselt von diesem Anblick, dass ich die drei Türme erst gar nicht bemerkte.Sie waren bei Weitem nicht so hoch, wie ich sie mir vorgestellt hatte.Auf den ersten Blick erinnerten sie an Kulas – burgartige, aus Stein erbaute Wohntürme.Doch dafür hatten sie recht große Fenster und es sah nicht so aus, als würden die untersten Räume als Ställe dienen.Holztreppen führten zu den etwas erhöhten Türen.Die zwei vorderen Türme standen links und rechts von einem flachen, langen Gebäude und wirkten wie hübsche Zwillinge.Jemand hatte sogar einen Teil der Mauern von Ackerwinden und Efeu befreit.Der dritte Turm aber stand allein und ein ganzes Stück dahinter wie ein hässliches Kuckuckskind.Er war brandgeschwärzt.Kletterpflanzen hatten das Gemäuer erobert, Vogelnester verstopften die schmalen Fensterscharten und das, was früher ein Dach gewesen war, wirkte nun wie ein Haufen verfaultes Holz.Schräg hinter dem Turm erhob sich eine felsige Anhöhe.Ganz oben schimmerte heller Stein wie nackte Haut durch Disteln und Gestrüpp.Jovan ritt im Trab auf das längliche Gebäude zu und hielt vor einem verwitterten, schiefen Tor an.Ich wunderte mich, warum ein reicher Gutsherr wie er seine Gebäude und Tore nicht besser instand hielt.Jovan sprang vom Pferd.Nach den Tagen der Reise glich er mit seinen dunklen Bartstoppeln und dem zerzausten Haar wie ein Räuber.„Willkommen in meinem Haus, Jasna“, sagte er.„Sieh dich nur um.Du wirst die Herrin sein über all das hier.Und es wird dir gut ergehen, das verspreche ich dir.Steig ab!“Ich tat so, als würde ich seine ausgestreckten Arme nicht bemerken, und ließ mich aus dem Sattel gleiten.Meine Füße schienen den fremden Boden nicht berühren zu wollen, die Knie knickten mir vor Schwäche ein.Simeon griff mir unter den Arm, damit ich nicht stürzte.„Nema!“, brüllte Jovan so laut, dass ich zusammenfuhr.Eine Tür klappte, und eine kleine Gestalt eilte aus dem Gebäude auf das Tor zu.Erst dachte ich, es wäre ein Kind, aber dann erkannte ich, dass es eine alte, schmächtige Frau war.Falten hatten den Ausdruck ständiger Besorgnis in ihr Gesicht gegraben, aber ihre schwarzen Augen waren wach und klar und ihre Bewegungen so flink, als wäre sie ein junges Mädchen.„Sie spricht nicht, aber sie ist eine gute Seele“, flüsterte Simeon mir zu.„Sie gehört zur Familie der verstorbenen Herrin.“Die Frau begrüßte die Männer nur kurz.Beim Anblick meiner Mädchentracht, die längst nicht mehr sauber und weiß war, sondern verdreckt und am Saum sogar zerrissen, stieß sie ein empörtes Zischen aus und legte sofort den Arm um mich.Auch wenn sie mir dabei nicht zulächelte: Nach den Schrecken der vergangenen Tage tat Nemas Geste mir unendlich gut.Ich musste schlucken, dann murmelte ich, wie es sich gehörte, eine höfliche Begrüßung.Ihren mageren Arm fest um meine Schultern gelegt, führte die Alte mich zum Haus.Die beiden hellen Türme schienen sich bedrohlich über mich zu neigen und die Tür des Haupthauses erinnerte mich an ein gieriges Maul, das mich verschlingen wollte.Als ich beim Eintreten zögerte, ließ Nema mir geduldig Zeit.Tröstend streichelte sie meinen Rücken und zupfte mir mit verstohlener Geschäftigkeit Laub aus den Locken.Ich sammelte meinen ganzen Mut zusammen, atmete tief durch und schritt über die Schwelle.Auf das, was ich dann sah, war ich nicht vorbereitet.Verwirrt blieb ich stehen.Türkenland!, schoss es mir durch den Kopf und ich schlug die Hand vor den Mund.Polierte Bronze glänzte.Farbige Schleier an den Fenstern.Lampen mit buntem Glas.Und an den Wänden hingen Bilder aus Stoff mit Fransen.Darauf abgebildet waren Bäume mit Kronen aus langen, glatten Blättern und darunter eine Art Pferd mit umgekehrt gebogenem Hals und einem Buckel.Es roch wie in der Kirche, nur blumiger.Fremdartig verziertes Geschirr von dunkelblauer und grüner Farbe stand auf dem Tisch.Und dann fuhr es mir wie ein siedend heißer Schreck in die Knochen: ob Jovan überhaupt dem rechten Glauben angehörte? Was, wenn mein Vater mich an einen Sohn Mohammeds verkauft hatte? Im selben Augenblick entdeckte ich zu meiner grenzenlosen Erleichterung die Ikonenecke.Der Heilige Jovan, die Heilige Jelena und die Muttergottes.Fleischige gelbe Blumen mit dicken Stielen schmückten die heilige Stätte.„Wo ist.der Sohn des Herrn?“, fragte ich Nema leise.„Danio.so heißt er doch?“Die Stumme wiegte den Kopf, winkte in Richtung Tür und zog mich weiter.Sie führte mich in eine dunkle, karge Kammer, in der sie wohl selbst lebte.Beklommen sah ich mich um.Das Fenster war schmal.Ich konnte den brandgeschwärzten Turm sehen.Nema brachte mir eine heiße Brühe, die ich dankbar annahm.Die Suppe leuchtete gelb und schmeckte nach unbekannten Gewürzen, scharf und süß zugleich.Zwei Männer in bäuerlichen Lodenhosen schleppten einen hölzernen Zuber, so groß wie ein schmaler Schweinetrog, in den Raum.Ich wunderte mich noch, dass er hier Platz fand, als sie auch noch einen gefüllten Krug und mehrere Eimer abstellten.Wasser schwappte auf den Holzboden.Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, forderte Nema mich auf, Rock und Bluse auszuziehen und in den Zuber zu steigen.Sie wandte sich nicht ab, als ich das vor Schmutz starrende Gürtelband löste und den Jelek – die Weste – abstreifte.Ich wollte nicht, dass eine ältere Frau mich wie eine Dienerin wusch, also nahm ich ihr den Waschfleck kurz entschlossen aus der Hand und ließ nur zu, dass sie mein Haar entwirrte und kämmte und mir dann das kalte Nass über Kopf und Schultern goss.Bitteres Wasser sammelte sich auf meinen Lippen.Auf meine Frage, ob es Quellwasser sei, nickte Nema.„Wer gehört noch zur Hausgemeinschaft?“, fragte ich.„Wie viele Leute leben hier?“Vier, bedeutete Nema mir.Mit dir fünf.Das war nicht viel für ein so großes Haus [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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