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.Die Temperatur war bereits unter den Gefrierpunkt gesunken, aber es war windstill und fühlte sich daher nicht so kalt an.Während Drudwyn seine Geschäfte erledigte, sah Genny nach den Gewächshäusern.Eine Schleiereule flog über sie hinweg, ließ sich auf einem Baum nieder und stimmte ein unheimliches, schwermütiges Heulen an.Am Waldrand standen zwei graue Wölfe, ihre Augen wie Bernstein.Sobald Genny ihren abendlichen Kontrollgang beendet hatte und den Weg zur hinteren Veranda einschlug, überkam sie eine plötzliche innere Unruhe.Sie blieb stehen, atmete tief durch und wartete.Ihre Augen schlossen sich von allein.Nein, nicht jetzt.Nicht hier.Sie versuchte, ihre Beine zur Mitarbeit zu bewegen, versuchte zu gehen, aber sie stand wie angewurzelt, während dunkle Schatten in ihren Geist krochen.Hellwach stand Genny mitten im Hof und überließ sich der Dunkelheit.Die Vision verzehrte sie.Wie alle Visionen, die sie bisher erlebt hatte, konnte sie auch diese nicht unter Kontrolle halten.Die Frau in Gennys Vision lag ruhig, die Augen vor Angst weit aufgerissen.Als er sie berührte, zuckte sie zusammen, konnte aber weder schreien noch protestieren.Sie war geknebelt.Geknebelt und gefesselt.Er hob sie aus dem Bett und trug sie zu einer Tür.Genny konnte den Raum nicht sehen, konnte auch die Frau oder den Mann nicht identifizieren.»Bald, mein Lämmchen, sehr bald«, flüsterte er der Frau ins Ohr.Genny erkannte die kaum hörbare Stimme nicht.Die Worte schienen in ihrem Kopf widerzuhallen, als hörte sie alles wie durch einen Filter.Sie sank auf die Knie, aber die Vision war noch nicht zu Ende, die Bilder verblassten einfach und setzten sich dann zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort wieder zusammen.Die Frau lag auf einer Holzplatte, die von zwei Böcken gestützt wurde.Ein provisorischer Altar.Eine behandschuhte Hand hielt ein beeindruckendes, reich verziertes Schwert.Morgengrauen vertrieb die Dunkelheit in einem großen, leeren Raum.Genny vernahm deutlich zwei schlagende Herzen.Der Mann entfernte den Knebel aus dem Mund der Frau.Ihr entsetzlicher Schrei zerriss die tödliche Stille.Plötzlich sah Genny nur noch die Frau.Ihren Mund.Ihr blondes Haar.Ihre tränennassen, blauen Augen.Genny schrie auf.Die Eule strich niedrig über sie hinweg und setzte sich auf einen Ast.Drudwyn trottete auf Genny zu.Die beiden Wölfe krochen aus dem Wald und bewegten sich langsam in ihre Richtung.Genny wusste, wer das nächste Opfer des Mörders sein würde.Sie hatte ihr Gesicht gesehen.Deutlich.Im Morgengrauen würde Misty Harte sterben.Jacob blickte vom Schreibtisch auf und schaute durch die offene Tür, als Tewanda Hardy hereinkam.Sie setzte ihre Mütze ab, zog ihre Jacke aus und kam direkt auf sein Büro zu.»Probleme?«, fragte Jacob.Sie schüttelte den Kopf.»Im Westen nichts Neues.«»Irgendwelche Spuren von Misty?«»Keine«, erwiderte Tewanda.»Niemand ist ihr heute begegnet.Sieht so aus, als wären Sie der Letzte, der sie gesehen hat.«Jacob sah sich nicht gern gezwungen, Informationen über sein Privatleben mit anderen zu teilen, ganz bestimmt nicht mit seinen Deputys.Selbst wenn Misty nicht Bobby Joes Schwester wäre, hätte er in der Regel nicht erwähnt, dass Misty die Nacht mit ihm verbracht hatte.Er war nicht der Typ, der mit seinen sexuellen Eroberungen prahlte.Aber da Misty offensichtlich vermisst wurde und Bobby vor Sorge fast den Verstand verlor, war Jacob nichts anderes übrig geblieben, als den Deputys, die nach Misty suchten, mitzuteilen, dass sie wohlauf gewesen sei, als sie am frühen Morgen seine Wohnung verlassen habe.»Hat Bobby Joe all ihre Freunde kontaktiert?«, fragte Tewanda, und Jacob vernahm den unausgesprochenen Vorwurf, Misty habe schließlich so viele Freunde gehabt, dass es wohl eine Woche dauern würde, sie alle zu befragen.»Diejenigen, von denen er annimmt, dass Misty Kontakt mit ihnen hatte.Aber er hat nichts herausgefunden.Es ist, als wäre Misty spurlos verschwunden.«»Sie glauben doch nicht … na ja, ich meine, wo doch ein Mörder frei herumläuft und so …«»Ich habe an nichts anderes gedacht«, gestand Jacob
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