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.»Aber wahr ist es trotzdem.«»Wie hat Harold es geschafft, Ihnen das alles nach dem Mord zu erzählen?«»Nicht er hat es mir erzählt, sondern Lisa«, antwortete sie sofort.»Lisa wohnt in der Wohnung unter ihm, und als er die Leiche der armen Angie gefunden und die Polizei benachrichtigt hatte, stürzte er zu ihr hinunter.Dabei hat er ihr auch Ihre Geschäftskarte gegeben.«»Aber Sie haben mir doch die Karte gebracht und nicht Lisa!«»Lisa kann nicht fahren«, sagte sie leichthin, »und außerdem kann man nie wissen, auf was für abwegige Gedanken sie kommt, wenn sie einen neuen Mann kennenlernt.«»Wenn Harold überzeugt ist, daß Clay Rawlings mich angeheuert hat, damit ich Angie umbringe«, sagte ich geduldig, »dann muß er doch irgendeine Vorstellung von dem Motiv haben, das dahintersteht, oder nicht? Oder glaubt er, daß Clay herumwandert und einfach spaßeshalber Leute anstellt, die verschiedene Mitglieder seiner Familie um die Ecke bringen?«»Angie war mit ihrem Vater fertig, hat Harold gesagt.Sie war im Begriff, ihn bloßzustellen, alles an die Zeitungen weiterzugeben.« Sie warf mir eine Art triumphierenden Blick zu.»Deshalb mußte Rawlings sie schnellstens loswerden.«»Sie war im Begriff, ihren Vater bloßzustellen«, wiederholte ich langsam.»Inwiefern konnte sie ihn bloßstellen?«»Das weiß ich nicht«, sagte sie.»Sie hat Harold nie genau gesagt, worum es sich handelt, nur daß Clay Rawlings dann für alle Zeiten ruiniert sei.«»Ich brauche eine Stärkung«, wimmerte ich beinahe.»Alles, was ich darauf sagen kann, ist, daß es schon dreier Irrer wie Sie, Lisa und Marvin bedarf, um eine solch idiotische Geschichte zu glauben! Ich nehme an, Sie haben sie nur geglaubt, weil ein weiterer Irrer — Harold — sie Ihnen aufgebunden hat, was?«Ich ging zur Bar hinüber und goß zwei überdimensionale Gläser ein — Grundlage Bourbon — und nahm sie mit mir zurück zur Couch.Polly ergriff ihr Glas und blickte mich mißtrauisch an.»Ist es auch ganz bestimmt nicht mit irgendeinem Mittel versetzt?«»Ihnen einen mit einer Droge versetzten Drink zu geben, hieße Eisschränke an Eskimos verkaufen«, knurrte ich.»Trinken Sie, und dann erzählen Sie mir noch etwas über die anderen Irren.«Sie nippte ein paarmal zaghaft am Glas, während ich zwei Drittel des meinen leerte.Dann lächelte sie mir nervös zu.»Nun, wir sind alle Maler, deshalb sind wir wohl in erster Linie zusammengekommen — abgesehen von Marvin.«»Sie haben mir besser gefallen, als Sie Müllzubereitungsmaschinen verkauften«, erklärte ich ihr.»Da haben Sie sich wenigstens deutlich ausgedrückt.Wie war’s, wenn wir am Anfang beginnen würden, und zwar langsam? Sie, Lisa und Harold sind alle Maler, ja?«»Ja!« In ihren salzwasserblauen Augen funkelte es.»Vielleicht erinnern Sie sich daran, daß Sie es waren, der mich bewußtlos geschlagen hat, ja? Vielleicht könnte ich klar denken — und mich auch klar ausdrücken — wenn das nicht passiert wäre!«»Bleiben wir doch mal besser beim Thema, ja?« flehte ich.»Marvin ist also kein Maler?«»Nein.«»Was ist er dann, abgesehen von seiner paranoidsadistischen Veranlagung?«»Das weiß ich eigentlich gar nicht, wenn ich mir’s recht überlege.« Sie blickte mich an, und auf ihrem Gesicht erschien plötzlich ein Ausdruck warmen Interesses.»Ich bin froh, daß Sie gefragt haben, Rick.Es ist eine interessante Situation, nicht wahr?«Ich schloß flüchtig die Augen und trank dann schnell den restlichen Inhalt meines Glases, wobei ich mir überlegte, daß das einzige, worauf ich im Augenblick achten müsse, meine geistige Gesundheit war.»Er hat sich doch wohl kaum heute abend einfach in Ihrer Küche materialisiert?« sagte ich entschlossen.»Er muß doch von irgendwoher gekommen sein?«»Lisa hat ihn vor zwei Monaten am Strand der starken Männer aufgetrieben«, sagte Polly.»Seither treibt er sich die meiste Zeit bei uns herum.«»Wohnt er in Ihrem Haus?«»In Lisas Wohnung«, sagte sie.»Lisa ist heute abend zu mir gekommen, weil ihr der Gedanke, in dem Haus zu bleiben, in dem Angie umgebracht wurde, nicht angenehm war.Und sie wollte, daß ich ihr helfe, ein Geständnis aus Ihnen herauszupressen, und das war natürlich auch der Grund, weshalb sie Marvin mitbrachte.«»Wie hat Harold überhaupt Angie kennengelernt?« fragte ich.Sie zuckte leicht die Schultern.»Ich weiß es nicht.Eines Tages besuchte ich ihn — und da war sie und stand für ihn Modell.Sie hatte eine wirklich hübsche Figur.« Polly holte tief Luft, was ihr Baumwolloberteil so ausdehnte, daß es fast platzte.»Ein bißchen dünn, allerdings.« Anscheinend hatte sie die Nipp-Phase hinter sich gebracht, denn sie nahm drei schnelle Schlucke und reichte mir das leere Glas.»Ich hätte gerne noch mal so was, bitte.«Ich füllte unsere Gläser erneut und schlenderte zur Couch zurück.»Danke.« Sie nahm sacht ihr Glas aus meiner Hand entgegen, trank, ohne Zeit zu verschwenden, einen weiteren Schluck und seufzte dann tief.»Das ist die reine Therapie — ich wundere mich, warum Doktoren nicht öfters Alkohol verschreiben.Ich meine, ich spüre jetzt den Schmerz in meinem Nacken gar nicht mehr.«»Treten Sie besser ein bißchen kurz mit dieser Therapie«, warnte ich sie.»Sie müssen mit Ihrer Wanze noch nach Hause fahren, vergessen Sie das nicht!«Sie rümpfte die Nase und schüttelte dann vorsichtig den Kopf.»Heute nacht nicht mehr, vielleicht morgen?«»Was soll das heißen — nicht heute nacht?« grollte ich.»Es wird dort heute ziemlich trübselig zugehen«, sagte sie gelassen.»Ich meine, ganz sicher liegen sich Lisa und Marvin mit gewaltigem Krach in den Haaren, weil sie Sie vom Stuhl losgebunden hat, und außerdem möchte ich mich in die Sache nicht hineinziehen lassen.«»Okay.« Ich zuckte die Schultern.»Sie können die Couch haben.«Sie warf mir das zu, was die Schnulzenzeitschrifteneinen »neckischen Blick« nennen.»Sie machen wohl Spaß?«»Ich bin geschlagen und verprügelt worden«, sagte ich.»Was ich brauche, ist eine Dusche und Schlaf.Ich brauche den Trost und die Zurückgezogenheit meines eigenen Schlafzimmers.Sie können die Couch haben oder in Ihrer Wanze schlafen — wie Sie wollen.«Ich stand auf, nahm meinen Drink und ging die drei Stufen hinunter, die zu meinem Schlaf- und Badezimmer führen.Etwa zwanzig Minuten später fühlte ich mich besser; eine lange heiße Dusche hatte meine Schmerzen erheblich gedämpft, und eine Lippensalbe kühlte meinen geschwollenen Mund.Ich zog einen Pyjama an und schlenderte gemächlich ins Schlafzimmer zurück, während ich spürte, wie mich ein Gefühl herrlicher Schläfrigkeit überkam.Es gibt Zeiten, in denen Schlaf besser ist als selbst ein eigener Harem auf Kredit.Und jetzt war einer dieser Augenblicke.Das Schlafzimmer war besetzt, als ich eintraf.Eine schamlose blonde Halluzination, das honigfarbene Haar zu einer ziemlich zerzausten Napoleonshut-Frisur aufgetürmt, hatte den Nerv, auf meinem Bett zu sitzen, als ob sie dort hingehöre [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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