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.Ein gewisser vieldeutiger Artikel 25 fand nicht ihre Billigung, obschon er zu nichts ernstlichem verpflichtete.Während man früher in Berlin jede Ohrfeige Österreichs einsteckte, war die öffentliche Meinung, immer von einem Extrem ins andere schwankend, jetzt durch den ungeahnten Waffenerfolg so übermütig geworden, daß sie von Zugeständnissen an Österreich nichts wissen wollte.Der König, dem seine Gemahlin in Baden-Baden zusetzte, er solle doch seine Popularität in Deutschland nicht verringern und den so sicheren Weg moralischer Eroberungen aufgeben, urteilte: »Mache ich Konzessionen, so erhebt sich ein Geschrei, Bodelschwingh und Delbrück werden gehen und statt der Ministerkrise in Wien bekommen wir eine in Berlin.«Ade Rechberg! So werden die besten politischen Konstellationen von Kurzsichtigen verdorben.Goltz schrieb aus Paris in dem Sinne, ein rein Schmerlingsches Ministerium werde sich an Frankreich anbiedern, und man müsse dort zuvorkommen.Was zu erwarten, geschah: Rechberg stürzte, ein Graf Mensdorf trat an seine Stelle.Freilich hätte die bekannte Plötzlichkeit in Rechbergs Entschlüssen auch zu jähem Wechsel führen können, die Unlenksamkeit der verschiedenen Nationalitäten macht Österreichs auswärtige Politik unsicher.Jedenfalls ging jetzt die Ära der Verständigung vorüber, es fruchtete wenig, daß am letzten Oktobertage der Frieden mit Dänemark in Wien unterzeichnet wurde.Schleswig und Lauenburg an Preußen, Holstein an Österreich? Auch darum ging das Reden und Schreiben wieder los.–In Paris sprach er auf der Rückreise nochmals das Kaiserpaar in Saint Cloud, die Audienz stand im Moniteur, und die Blätter meinten etwas spöttisch, der bekannte Diplomat habe seinen kurzen Aufenthalt in Paris auch diesmal wieder gut angewendet.Bei Minister Drouyn gab es ein Galadiner, dem der Minister Rouher, General Fleury und andere Notabilitäten beiwohnten.»Nun ist doch alles anders gekommen,« stichelte Drouyn mit vielsagendem Blick, »als unser Gesandter in Berlin berichtete, freilich gestützt auf manch gewichtige Betrachtung aus so autoritärem Munde, dem Ihren.«»Immer ehrlich gemeint,« versicherte Otto treuherzig, »doch die Ereignisse haben mich überholt.«»Ach ja, damals hofften Sie alles vom Kongreß, und das alte Londoner Protokoll war Ihnen heilig«, betonte Fleury sauersüß.»Wer damals geahnt hätte, wo Sie heute stehen! Sie waren ganz eingenommen, nicht für den Herrn von Augustenburg, sondern für Restituierung des Landes an seinen rechtmäßigen Besitzer, den König von Dänemark.«»Rechtmäßig ist ein etwas vager Begriff, und Besitzer eines Landes ist man nicht wie eines Bauernhofes.Das Volk hat mitzureden gegen Fremdherrschaft, daraus leiteten Sie ja selbst das Recht Italiens gegen Österreich her.«»Unzweifelhaft«, fiel Drouyn ein, den Ottos frostiger Ton warnte, solche Winke zu unterlassen.»Frankreich begrüßt freudig eine Lösung, die offenbar jenem Nationalitätsprinzip entspricht, für das Seine Majestät der Kaiser so viel übrig haben.«»Nur begreift man nicht,« bemerkte Fleury, »was die Österreicher in Holstein zu suchen haben.Bei Preußen ist das etwas anderes, doch Österreich ist kein deutscher Staat, und eine Provinz so hoch im Norden wird es auf die Dauer kaum behaupten können.«»Wohl möglich«, gestand Otto gleichmütig.»Jedenfalls hat es ein Faustpfand in der Hand.«»Ah, ein Tauschobjekt! Wird es vielleicht anderweitige Kompensationen und Garantien verlangen?« Die Franzosen bombardierten den kühlen Preußen mit einem Kreuzfeuer bedeutungsvoller Blicke.»Von uns hat es keins von beiden«, betonte der Deutsche gemessen.»Nun, fürs erste wird es Holstein besitzen.Was weiter folgt, weiß ich's? Man tappt doch immer im Dunklen über die Zukunft, die unberechenbare.«Unterwegs machte er Station bei Krupp in Essen und besah sich die Kanonengießerei, wobei er sich angelegentlich erkundigte, wann die neuen gezogenen Geschütze fertig würden.Österreich fing an, sein Artilleriesystem nach den Erfahrungen von Solferino umzugestalten und die älteren glatten Geschütze abzuschaffen.In Berlin kam er mit seinen Ministerkollegen fast auseinander, weil sie in der Zollsache ihm nicht zu Willen waren und seinen Wunsch durchkreuzten.Zar Alexander traf zum Besuch ein, es gab Parforcejagden und Whistspielen mit seinem alten Gönner.Gortschakow erschien auch auf der Bildfläche und gratulierte zum glorreichen Frieden.»Wer hätte das gedacht! Sie hätten mir doch ein Sterbenswörtchen aus alter Freundschaft mitteilen können, wie Sie die heikle Sache zu führen gedachten.Aber nichts! Oubril hat uns nie avertieren können, Sie hielten so reinen Mund.«»Habe ich Sie, meinen verehrten Meister, hinters Licht geführt? Ist's das, was Sie sagen wollen? Ich weiß mich frei von Schuld«, beteuerte Otto mit schwermütiger Gebärde.»Konnte ich vorhersehen, wie mein allergnädigster Herr sich entscheiden würde? Und war ich der Herren Österreicher so sicher?«»Mit denen stehen Sie also jetzt intimer als mit uns«, schmollte der alte Projektenmacher.»Sensation in Petersburg, kann ich Ihnen sagen.In der Gesellschaft zerbricht man sich den Kopf, was Sie, den Österreichhasser, so umgewandelt hat.«»Bah, man schlägt sich und man verträgt sich.Österreich hat sich zu vernünftigerer Auffassung bekehrt, und wir haben eben gemeinsame Interessen.«»Ja, im Zwischenakt.Doch Ihre Intimität wird wohl nicht ein abendfüllendes Schauspiel entwerfen.Sie machen zu viele »Beiseite«sprünge, waren auch jetzt wieder in Paris und verkehren recht warm mit Italien«, fuhr der Mißtrauische fort, sich festzuhaken.Doch Otto schüttelte ihn leicht ab:»Wir wollen eben mit aller Welt in Freundschaft leben.Wir möchten nach allen Seiten vermitteln und besänftigen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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