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.Wir waren ohne Mädchen, denn unsere Anna hatte im Herbst ihren Maurermeister geheiratet, mit dem sie schon ging, als er noch Polier gewesen war.Er hatte gleich zu Anfang des Krieges in der Schlacht von Tannenberg den linken Fuß verloren.Anna hatte um diesen Fuß viele Tränen geweint, aber zum Schluß war sie der russischen Granate, die ihrem Gottfried den Fuß aberissen hatte, richtig dankbar, denn für ihn war der Krieg zu Ende.So machte ich mich denn mit meinem Rodelschlitten kurz nach dem Mittagessen, einer dicken Kartoffelsuppe, allein auf den Weg zum Bahnhof.Zwei mit Kunsthonig bestrichene Brote hatte Mutter mir für alle Fälle mitgegeben, denn wir wußten ja nicht, wann Lotte eintreffen würde.Es war ein richtiges Stiemwetter.Der Ostwind fegte eisig durch die Straßen und ich machte mich auf ein langes Warten gefaßt, denn bei diesem Wetter konnte es leicht geschehen, daß der Zug in einer Schneewehe steckenblieb.Vor dem Bahnhofsgebäude und in der kalten, zugigen Bahnhofshalle lungerten ausgemergelte Menschen herum, auf Angehörige wartend, die zum Hamstern aufs Land gefahren waren.Sie schlichen unruhig und sorgenvoll an den streng bewachten Sperren vorüber, in der Hoffnung, irgendwo eine Lücke zu erspähen, wo man der Kontrolle entgehen konnte.Aber da gab es nirgendwo eine Lücke, an jeder Sperre standen zwei Mann von der Bahnpolizei, deren Laune bei der eisigen Kälte von Stunde zu Stunde schlechter wurde, und andere patrouillierten an den Bahnsteigen entlang.Es wurde drei und es wurde vier Uhr, die Dunkelheit brach herein, und ich erstarrte in der bitteren Kälte bis ins Mark.Gegen sechs Uhr abends lief der Zug aus Mohrungen endlich ein.Er war kurz hinter Wormditt tatsächlich zwei Stunden lang im Schnee stecken geblieben.Ich trabte mit meinem Schlitten an den Abteilen entlang und entdeckte meine Schwester Lotte mit zwei Koffern, deren Gewicht ihr fast die Arme ausriß.Ihr erstes Wort war, ob es eine Kontrolle gäbe, und als ich ihr sagte, daß sie heute ganz besonders streng sei, da seufzte sie nur: »Lieber Gott, dann war alles umsonst.«»Was hast du denn mitgebracht?« fragte ich.Sie antwortete mir, im großen Koffer seien Kartoffeln, und im kleineren Äpfel und Zuckerrüben, um Sirup zu kochen.»Und was sonst?« fragte ich ziemlich enttäuscht.Ein bißchen was, murmelte sie.Kartoffeln, Rüben und Äpfel, na, da brauchte sie sich wirklich keine Sorgen zu machen, denn darauf waren die Kontrolleure bestimmt nicht scharf.Und so lud ich die schweren Koffer auf den Schlitten und zog damit zur Sperre ab.Dort gab es Tumult und Geschrei.Zwei von den Bahnpolizisten waren gerade dabei, einen alten Mann abzuführen, der für seine Familie ein Stück Speck oder etwas Fleisch gehamstert hatte und sich nun schimpfend und um sich schlagend gegen die Beschlagnahme und gegen seine Verhaftung wehrte.Wahrscheinlich hatte keiner von den Leuten, zwischen denen ich mich zum Ausgang schob, ein gutes Gewissen.Manche drückten sich mit ihren Koffern und Rucksäcken in die Dunkelheit zurück.Ich schob mich zur Sperre vor.Was hatte ich schon zu befürchten? Einer von den beiden Polizisten an der Sperre winkte mich zu sich heran.»Was hast du in den Koffern?« fragte er und stieß mit der Stiefelspitze gegen den großen Koffer, der zuunterst auf dem Schlitten lag.»Was werd’ ich wohl drin haben«, antwortete ich dreist grinsend, »ein halbes Schwein, eine Gans, Weizenmehl, drei Würste und einen Klumpen Butter.«Er schien das gar nicht lustig zu finden.»Aufmachen!« befahl er und blies mir den Tropfen, der an seiner Nase hing, mitten ins Gesicht.Ich kriegte eine furchtbare Wut und war nahe daran, ihm mitten in seine grobe Fresse zu spucken.»Wird’s bald!« pfiff er mich an.Da ließ ich die Schlösser von dem kleineren Koffer aufspringen.Es war der Koffer mit den Äpfeln und Zuckerrüben, und die Äpfel sahen jämmerlich verschrumpelt und erfroren aus.Der andere Polizist hob den Stiefel an, es sah ganz danach aus, als hätte er große Lust, mir einen Tritt in den Hintern zu geben.Aber weil noch eine Menge Leute herumstanden, beherrschte er sich.»Hau schon ab, du freche Wanze!« sagte er und gab mir den Weg frei.Lotte war plötzlich verschwunden.Und während ich noch in der Halle stand und mir überlegte, ob ihr vielleicht etwas zugestoßen sei, brachte der gleiche Kerl, der mir den Nasentropfen ins Gesicht gespritzt hatte, sie angeschleppt.Sie war an der Sperre vor Hunger oder vor Kälte glatt umgekippt.»Scheißzeiten, Fräuleinchen«, sagte der Polizist und wollte sie in den Wartesaal bringen, wo es zwar nicht geheizt, aber doch nicht so eisig kalt wie in der Halle war.Ich lief zu ihm hin und sagte ihm, es sei meine Schwester, und ich würde sie auf den Schlitten setzen und heimfahren.»Dann bind sie man an, daß du sie nicht unterwegs verlierst«, sagte er und ging zur Sperre zurück.»He«, sagte ich zu Lotte, »was war bloß mit dir los? Du siehst ja ganz käsig aus.«»Ach, du kleiner Oberidiot«, stammelte sie, »in den Koffern ist unter den Kartoffeln und Äpfeln fast ein halbes Schwein drin, und Mehl, und eine Speckseite, und Butter, und noch einiges mehr.«Als ich das hörte, da spürte ich, wie auch mir die Knie weich wurden und wie es mir kalt durch die Därme lief.Und dann machten wir, daß wir wegkamen.Der Weg vom Hauptbahnhof bis zu den Hufen hinaus war endlos.Gegen neun Uhr kamen wir keuchend und frosterstarrt zu Hause an.Es gab weder Gas noch Strom.Die Eltern saßen mit Else und >Onkel RichardUNZUSTELLBAR< zurück.Mutter ahnte Schlimmes, aber um Vater nicht zu beunruhigen, verschwieg sie es ihm.Der Brief des Kommandeurs, daß Ernst zusammen mit fünf Männern seiner Batterie am 18.Dezember in tapferer und treuer Erfüllung seiner Pflichten für Kaiser und Reich durch einen Volltreffer einen schnellen und leichten Soldatentod gestorben sei, erreichte uns in den ersten Tagen des neuen Jahres.In kurzem Zeitabstand hatte ich den geliebten Großvater und den als Helden bewunderten Bruder verloren [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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