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.Jede hatte der Andern vertraut, wie drückend die Einsamkeit für sie sein würde, wenn nun die Freunde schieden, an deren Umgang sie sich so gewöhnt hätten, und Jede fühlte recht wohl, welcher Kummer dann das Herz der Andern erfüllen würde.Der Graf hatte sich mit dem Obristen in sein Kabinet zurückgezogen, um ihm auseinander zu setzen, was er für seinen Vetter zu thun gesonnen sei, um diesem dadurch den Weg zu bahnen, sein Glück von Therese und ihrem würdidigen Vater zu erbitten; denn obgleich die tiefe Leidenschaft des jungen Grafen so wenig, wie die aufrichtige Neigung der schönen Therese den beobachtenden Freunden ein Geheimniß sein konnte, so fand es der Graf doch schicklich, dem Obristen erst seinen Plan vorzulegen, wie das häusliche Glück seines Verwandten gesichert werden sollte, ehe dieser förmlich um die Hand der Geliebten anhielte.Der Obrist fand neue Ursache, die Großmuth seines Freundes zu bewundern, und willigte im Voraus in das Glück seines Kindes.Der junge Graf und St.Julien waren zu Dübois hinunter gegangen, um ihren Kapellmeister aufzusuchen, wie St.Julien den jungen Gustav nannte.Sie fanden die Wittwe des Professors bei dem Haushofmeister; Beide saßen am Kaffeetische, aber man sah, daß die Unterhaltung nicht heiter gewesen war, denn Beide hatten viel geweint.So wie aber St.Julien eintrat, entfuhr ein Ausruf der Verwunderund der ihre Thränen trocknenden Frau, und sie betrachtete mit auffallender Aufmerksamkeit den jungen Mann, der denn auch seinerseits seine Verwunderung hierüber nicht bergen konnte.Beide eingetretenen Freunde hatten seit einiger Zeit eine so innige Verbindung geschlossen, daß ihnen jede Förmlichkeit lästig wurde, und sie nannten sich daher gewöhnlich bei ihrem Taufnamen; deßhalb sagte auch jetzt der junge Graf, nachdem Dübois seinen Pflegesohn gerufen hatte, wie er den jungen Gustav nannte: Laß uns nun gehen, Adolph, um unsere Musik gehörig einzuüben.Heißen Sie Adolph? rief die Wittwe des Professors, indem sie mit Heftigkeit aufsprang.Ja, erwiederte St.Julien, und ich denke, dieß ist ein gewöhnlicher Name, den ich führen darf, wie jeder Andere, ich begreife nicht, was darin seltsam oder befremdend sein könnte.Die Wittwe des Professors hatte ihn während dieser Rede starr angesehen, und schlug nun mit sichtlichem Erstaunen ihre Hände zusammen und ihre Augen flossen in Thränen über.St.Julien kam auf den Verdacht, daß sie an Geistesverwirrung litte, und sah Dübois befremdet an.Dieser sammelte sich selbst mit Anstrengung und sagte mit erzwungenem Lächeln: Meine werthe Freundin und ich, wir haben so viele gute und kummervolle Stunden mit einander verlebt, und es knüpfen sich für uns Beide theure Erinnerungen an den Namen Adolph, die auch mich zuweilen in Ihrer Gegenwart bewältigt haben, deßhalb werden Sie die Bewegung der Frau Professorin verzeihen.Ich will nicht in Ihre Geheimnisse eindringen, sagte St.Julien, den Dübois sichtliche Bewegung ernsthaft machte.Sie haben mich nie mit Fragen belästigt, und es ist nur billig, daß ich Ihre Bescheidenheit nachahme.Er reichte dem alten Manne freundschaftlich die Hand, verbeugte sich gegen die Wittwe des Professors und entfernte sich mit seinen beiden Freunden.Als die Andern allein waren, sagte der Haushofmeister: Meine beste Freundin, wir müssen behutsamer das Geheimniß der Gräfin zu bewahren suchen.Die wehmüthige Erinnerung an die Vergangenheit hat heute eine zu mächtige Herrschaft über uns geübt, und wir sind in unserer Betrübniß unvorsichtig gewesen.Das mag sein, erwiederte die Professorin, aber ich lasse es mir nicht nehmen, der Herr St.Julien sieht dem seligen Herrn Blainville ähnlich, wie ein Tropfen Wasser dem andern, und Gott weiß, wie das zusammenhängt.Unsern kleinen Herrn habe ich selbst gewartet und habe tausend Mal das kleine braune Maal unter dem linken Auge betrachtet, das hat nun der Herr St.Julien auch, und das ist doch wunderbar genug [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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