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.‹Sie wünschte diese Bande nur für ihren Sohn, und würde sie nicht gefordert haben, wenn sie sie durch den Tod nicht schon gelöst gefühlt hätte.Doch es war nicht mehr Zeit, nur noch Stunden hatte sie zu leben.An dem Bette, mein Herr, wo ich den Wert eines liebenden Herzen kennenlernte, änderte ich meine Gefühle für immer.Ich stand in einem Alter, wo die Augen noch Tränen haben.Während der letzten Tage, die dies kostbare Leben noch währte, bezeugten meine Worte, meine Handlungen und meine Seufzer die Reue eines ins Herz getroffenen Mannes.Zu spät erkannte ich die auserlesene Seele wieder, welche die Schwächen der Welt, welche die Seichtheit und der Egoismus der tonangebenden Frauen mich wünschen und suchen gelehrt hatten.Müde, so viele Masken zu sehen, müde, so viele Lügen anzuhören, hatte ich die wahre Liebe gerufen, von der mich erkünstelte Leidenschaften träumen ließen; von mir getötet, bewunderte ich sie dort, ohne sie bei mir zurückbehalten zu können, als sie mir noch so ganz gehörte.Eine vierjährige Erfahrung hatte mir meinen eigenen und wirklichen Charakter geoffenbart.Mein Temperament, die Natur meiner Einbildungskraft, meine religiösen Grundsätze, die weniger zerstört als eingeschlafen waren, meine Gemütsart, mein mißverstandenes Herz, alles in mir drängte mich seit einiger Zeit, mein mondänes Leben durch die Wonnen des Herzens und die Leidenschaft durch die Entzückungen der Familie, die wahrsten von allen, zu ersetzen.Dadurch, daß ich mich solange mit der Leere einer aufreibenden zwecklosen Existenz herumgeschlagen und einem Vergnügen nachgejagt hatte, das stets der Gefühle entbehrte, die es verschönen müssen, ergriffen mich die Bilder des intimen Lebens auf das lebhafteste.So war die Umwälzung, die sich in meinen Sitten vollzog, obwohl sie schnell eintrat, doch dauerhaft.Mein südländischer, durch den Pariser Aufenthalt verfälschter Charakter hatte mich sicherlich so weit gebracht, daß ich durch das Los eines betrogenen Mädchens nicht zum Mitleid gerührt worden wäre; und ich würde über ihre Schmerzen gelacht haben, wenn irgendein Spaßvogel sie mir in lustiger Gesellschaft erzählt hätte.In Frankreich wird die Abscheulichkeit eines Verbrechens stets durch die Feinheit eines Bonmots verwischt; in dieses himmlischen Geschöpfs Gegenwart aber, dem ich nichts vorwerfen konnte, schwiegen alle Spitzfindigkeiten: der Sarg stand da und mein Kind lächelte mich an, ohne zu wissen, daß ich seine Mutter tötete.Diese Frau starb, sie starb glücklich, da sie merkte, daß ich sie lieb hatte, und diese neue Liebe war weder durch Mitleid, noch selbst durch das Band, das uns fest zusammenschloß, hervorgerufen worden.Niemals werde ich die letzten Stunden des Todeskampfes vergessen, wo die wiedereroberte Liebe und die befriedigte Mütterlichkeit die Schmerzen zum Schweigen brachten.Der Ueberfluß, der Luxus, mit dem sie sich nun umgeben sah, die Freude an ihrem Sohne, der in den hübschen Kinderkleidern noch schöner wurde, waren die Unterpfänder einer glücklichen Zukunft für dies kleine Wesen, in dem sie sich Wiederaufleben sah.Der Vikar von Saint-Sulpice, der Zeuge meiner Verzweiflung, machte sie noch tiefer, da er mir keinen banalen Trost spendete und mir die Schwere meiner Verpflichtungen klarmachte; aber ich bedurfte keines Antriebes, mein Gewissen sprach laut genug.Ein Weib hatte sich mir edelmütig anvertraut, und ich hatte sie belogen, indem ich ihr sagte, daß ich sie liebe, als ich sie verriet.Einem armen Mädchen hatte ich alle Schmerzen bereitet; nachdem sie die Demütigungen dieser Welt auf sich genommen, mußte sie mir heilig sein; sie starb, indem sie mir verzieh und all ihre Leiden vergaß, weil sie sich, auf eines Mannes Wort verließ, der ihr sein Wort bereits gebrochen hatte.Nachdem Agathe mir ihren Jungmädchenglauben geschenkt, hatte sie in ihrem Herzen noch den Mutterglauben gefunden, um ihn mir zu überlassen.Oh, mein Herr, dieses Kind! ihr Kind! [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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