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.»Ich nicht.«Sie manövrierte das verdrehte Ding sorgfältig durch dieTüren des Laderaums und ließ sie schließen.»Die Temperatur auf langsames Auftauen eingestellt, und in ein paar Stunden ist er zur Behandlung bereit«, murmelte sie.»Wie nennen Sie sie?«, fragte er, als sie aufstand.333»Menschen.«Sie belohnte seine Verwirrung mit einem feinen Lächeln, als würde sie vor ihm salutieren, und zog sich in die provisorische Leichenhalle zurück, die neben dem Laderaum eingerichtet war.In seiner nächsten planmäßigen Pause ging Ferrell, vonmorbider Neugier getrieben, selbst hinunter.Er steckte seine Nase durch die Tür.Boni saß an ihrem Pult.Der Tisch in der Mitte des Raums war noch nicht belegt.»Äh – hallo.«Sie blickte mit ihrem wachen Lächeln auf.»Hallo, Pilot.Kommen Sie ruhig herein.«»Ah, danke.Wissen Sie, Sie brauchen wirklich nicht soförmlich zu sein, pennen Sie mich Falco, wenn Sie wollen«, sagte er, als er eintrat.»Sicher, wenn Sie es wünschen.Ich heiße Tersa.«»Ach ja? Ich habe eine Cousine, die Tersa heißt.«»Es ist ein häufiger Name.In meiner Klasse in der Schulegab es immer mindestens drei.« Sie stand auf und blickteprüfend auf ein Messgerät neben der Tür zum Laderaum.»Erdürfte jetzt gerade so weit sein, dass man sich mit ihm befassen kann.An Land gezogen, sozusagen.«Ferrell schniefte und räusperte sich, während er sich fragte, ob er bleiben oder verschwinden sollte.»Eine groteske Art von Fischerei.« Verschwinden, denke ich.Sie nahm die Steuerleine für die Schwebepalette auf und zog sie hinter sich her in den Laderaum.Es gab ein paar rumpelnde Geräusche, dann kehrte sie zurück, die Palette schwebte hinter ihr her.Die Leiche war in das dunkle Blau eines Decksoffiziers gekleidet und dick mit Reif bedeckt, der abblätterte und auf den Boden tropfte, während die Medizin-Technikerin den 334Leichnam auf den Untersuchungstisch schob.Ferrellerschauderte vor Abscheu.Unbedingt verschwinden.Aber er blieb weiter da und lehnte sich in sicherer Entfernung an den Türrahmen.Sie zog aus dem voll gestopften Instrumentenhalter über dem Tisch ein Instrument, das durch eine Leitung mit den Computern verbunden war.Es hatte die Große eines Schreibstifts und schickte einen dünnen blauen Lichtstrahl aus, als es auf die Augen der Leiche gerichtet wurde.»Netzhautidentifikation«, erklärte Tersa.Sie zog einpolsterähnliches Objekt herab, das auf ähnliche Weise an die Computer angeschlossen war, und drückte es auf jede Hand des Monstrums.»Und Fingerabdrücke«, fuhr sie fort.»Ich mache immer beides und führe dann ein Crossmatch durch.Die Augen sind manchmal schrecklich verdreht.Fehler bei der Identifikation können für die Familien brutal sein.Hm, hm.«Sie blickte prüfend auf die Ergebnisse auf ihrem Schirm.»Leutnant Marco Deleo.Neunundzwanzig Jahre alt.Also gut, Leutnant«, fuhr sie im Plauderton fort, »wollen wir mal sehen, was ich für Sie tun kann.«Sie lockerte seine Gelenke mithilfe eines speziellen Geräts, dann begann sie, ihn seiner Kleider zu entledigen.»Sprechen Sie oft mit – ihnen?«, wollte Ferrell entnervtwissen.»Immer.Aus Höflichkeit, wissen Sie.Einige der Dinge, die ich mit ihnen anstellen muss, sind ziemlich entwürdigend, aber sie können doch auf höfliche Weise getan werden.«Ferrell schüttelte den Kopf.»Also ich denke, es istwiderlich.«»Widerlich?«»Dieser ganze Unfug, der da mit Leichen getrieben wird.All der Aufwand den wir treiben, und die Kosten, um sie335einzusammeln.Ich meine, was kümmert es sie? Fünfzig oderhundert Kilo faulendes Fleisch.Es wäre sauberer, sie im All zu lassen.«Sie zuckte die Achseln, war nicht beleidigt und ließ sichnicht von ihrer Aufgabe ablenken.Sie faltete die Kleiderzusammen und inventarisierte die Taschen, indem sie derenInhalt der Reihe nach auf den Tisch legte.»Mir gefällt es eigentlich, die Taschen zu durchsuchen«,bemerkte sie.»Es erinnert mich daran, als ich ein kleines Mädchen war und jemand anderen bei sich zu Hause besuchte.Wenn ich selbst nach oben ging, um aufs Klo zu gehen oder so, dann war es immer ein Vergnügen, in die anderen Zimmer zu gucken und zu sehen, was für Sachen die hatten und wie sie sie aufbewahrten.Wenn sie sehr ordentlich waren, dann war ich immer sehr beeindruckt – ich habe meine Sachen nie ordentlich aufräumen können.Wenn alles durcheinander war, dann empfand ich, ich hätte heimlich einen gleich Gesinnten gefunden.Die Habseligkeiten einer Person können eine Art äußerer Morphologie ihrer Denkweise darstellen – wie dasHaus einer Schnecke oder so was.Ich stelle mir gern vor, was für Personen sie waren, nach den Dingen in ihren Taschen zu schließen.Ordentlich, oder unordentlich.Ganz den Vorschriften entsprechend oder voll mit persönlichen Gegenständen… Nehmen Sie zum Beispiel Leutnant Deleo hier.Er muss sehr gewissenhaft gewesen sein.Alles entspricht den Vorschriften, außer dieser kleinen Vid-Disc von zu Hause.Von seiner Frau, nehme ich mal an.Ich denke, es muss sehr nett gewesen sein, ihn zu kennen.«Sie legte die gesammelten Gegenstände sorgfältig in dengekennzeichneten Beutel.»Schauen Sie sich nicht die Disc an?«, fragte Ferrell.»O nein.Das wäre indiskret.«336Er stieß ein Lachen hervor.»Ich sehe da keinenUnterschied.« »Ach.« Sie beendete die medizinischeUntersuchung, legte den Leichensack aus Plastik bereit und begann die Leiche zu waschen.Als sie schließlich zur sorgfältigen Reinigung des Genitalbereichs überging, die wegen der Erschlaffung der Schließmuskeln notwendig war,floh Ferrell.Diese Frau spinnt, dachte er.Hat sie sich deshalb diesen Job ausgesucht? Oder ist sie erst durch diese Arbeit so geworden?Es dauerte einen weiteren ganzen Tag, bis sie den nächsten Fisch an der Angel hatten.Während seines Schlafzyklus hatte Ferrell einen Traum: Er war auf einem Hochseeboot und holte Netze voller Leichen herauf.Sie waren feucht und glänzten, als wären sie mit schillernden Schuppen überzogen, und wurden im Frachtraum auf einen großen Haufen geworfen.Er erwachte schwitzend, aber mit sehr kalten Füßen.Mit großer Erleichterung kehrte er auf die Pilotenstation zurück und schlüpfte in die Haut seines Schiffes.Das Schiff war sauber, mechanisch und rein, unsterblich wie ein Gott; man konnte vergessen, dass man jemals einen Schließmuskel besessen hatte.»Seltsame Flugbahn«, bemerkte er, als die Medizin-Technikerin wieder ihren Platz an der Steuerung des Traktorstrahls einnahm.»Ja … Oh, ich verstehe.Er ist ein Barrayaraner.Er ist weit weg von zu Hause.«»Oh, pfff! Schmeißen Sie ihn wieder zurück.«»0 nein.Wir haben Identifikationsdateien für alle ihreVermissten.Teil der Friedensvereinbarung, wissen Sie,zusammen mit dem Gefangenenaustausch.«337»Wenn man bedenkt, was sie unseren Leuten angetan haben,die gefangen waren, dann denke ich nicht, dass wir ihnenirgendetwas schulden.«Sie zuckte die Achseln.Der barrayaranische Offizier war ein großer, breitschultriger Mann gewesen, ein Oberstleutnant, nach den Rangabzeichen an seinem Kragen zu schließen.Die MedTech behandelte ihn mit der gleichen Sorgfalt, die sie auf Leutnant Deleo verwendet hatte, und sogar noch mehr
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