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.Doch etwas ließ ihn zögern.Vielleicht wollte ein Teil von ihm den Augenblick genießen.»Sie haben mich geheilt.«Townsend lachte leise.»Noch nicht ganz.Wir haben Sie zu einem neuen, besseren Menschen gemacht, Benjamin.Es fehlen noch einige Stücke, aber die werden wir nach und nach hinzufügen.« Townsend warf ihm einen kurzen Blick zu.»Es freut mich, dass wir Freunde geworden sind, Benjamin.Das macht alles noch besser.«Du hast Françoise umgebracht, dachte Benjamin, während er lächelte.Wir sind keine Freunde.Wir hätten es nie sein können.»Als man Sie zu uns brachte, herrschte in Ihrem Kopf ein ziemliches Durcheinander«, sagte Townsend und wärmte sich am Feuer.Er sprach jetzt fast wie mit sich selbst.»Sie haben Schlimmes angerichtet, Benjamin.Erinnern Sie sich daran?«Er versuchte sich daran zu erinnern, hörte aber das Rauschen des Winds in hohen Baumwipfeln und sah ein Gesicht, das ihn voller Hoffnung ansah.Kattrin.»Ich höre den Wind«, sagte er, weil er wusste, dass Townsend es von ihm erwartete.»Und ich sehe das Gesicht meiner Frau.«Diesmal wandte sich Townsend nicht zu ihm um, aber Benjamin sah trotzdem sein Schmunzeln.»Das ist gut, Benjamin«, sagte er.»Das ist sehr gut.Wissen Sie, die wahre Bedeutung Ihrer Heilung – nennen wir es mal so – geht über Ihren individuellen Fall hinaus.Natürlich freut es mich auf einer persönlichen Ebene, dass es Ihnen so viel bessergeht, aber es freut mich auch, dass wir an Ihrem Beispiel die Wirksamkeit der von mir entwickelten neuen Behandlungsmethode gezeigt haben.« Er drehte den Kopf und lächelte auf eine andere Weise, nicht herablassend, aber gönnerhaft und selbstzufrieden.»Sie werden der Wissenschaft neue Horizonte erschließen, Benjamin.Darauf können Sie stolz sein.Zumindest in diesen Minuten, denn nachher werden Sie dieses Gespräch natürlich vergessen, wie alles andere, damit Sie ganz der neue Benjamin Harthman sein können.«»Warum darf ich mich nicht an alles erinnern?«, fragte Benjamin und trat etwas näher.Der Moment war fast da.»Weil bestimmte Erinnerungen Sie nur belasten würden«, antwortete Townsend bereitwillig.»Und weil ich beweisen möchte, dass es wirklich möglich ist, die Psyche ganz neu zu konstruieren.Ich habe in Ihrem Kopf ein Haus gebaut, Benjamin, ein neues Haus, in dem Sie fortan wohnen können.Zusammen mit Kattrin.«»Ein Haus in meinem Kopf?«, wiederholte Benjamin und trat noch einen Schritt näher.Er spürte die Wärme des Feuers und wusste, dass es nur ein Vorgeschmack war.»Mit Backsteinen, die ebenso viel Substanz haben wie Gedanken? Und darin soll ich mit einer Frau wohnen, die gar nicht existiert?«Townsend war so sehr in seine Träumereien von Erfolg und Ruhm versunken, dass es einige Sekunden dauerte, bis er Verdacht schöpfte.Und als das geschah, war es bereits zu spät für ihn.Eigentlich war sein Schicksal in dem Augenblick besiegelt gewesen, als sie seinen privaten Salon betreten hatten, der von keiner Überwachungskamera erfasst wurde, aber während jener ersten Momente in diesem Raum hatte er noch eine Chance gehabt.Doch jetzt lag das kleine Gerät, mit dem der Institutleiter selbst hier einen Alarm auslösen konnte, auf der Ablage neben der Tür, unerreichbar für ihn.Er war bereits tot; er wusste es nur noch nicht.»Haben Sie gerade gesagt, dass Kattrin gar nicht existiert?«, fragte Townsend und sah an Benjamin vorbei zur Tür.Der Weg war versperrt.Im Kamin knackte und knisterte das Feuer.Flammen züngelten, und Benjamin stellte sich vor, dass sie Bescheid wussten und auf ihre größeren Brüder und Schwestern warteten.»Warum haben Sie es getan?«, fragte Benjamin und machte noch einen Schritt, der ihn direkt vor Townsend brachte.Der Mann erschien ihm plötzlich klein, geradezu winzig.Vielleicht lag es daran, dass er selbst gewachsen war: Der andere Benjamin in seinem Innern, der bisher alles beobachtet und manchmal wütend die Zähne gefletscht hatte, dehnte sich aus, und mit ihm kamen alle Erinnerungen.»Warum ich Ihnen geholfen habe? Ich bin Arzt, Benjamin, und Ihr Freund.« Er versuchte an ihm vorbeizugelangen, aber Benjamin trat zur Seite und versperrte ihm erneut den Weg.»Warum haben Sie die Traurige missbraucht und in den Tod getrieben?«»Die Traurige?«»Françoise.«Die Farbe wich aus Townsends Gesicht.»Ich habe nicht … Ich meine … Wer sind Sie, Benjamin? Wer spricht da?«»Ich heiße Benjamin Harthman, und ich bin nicht verheiratet.Kattrin existiert nicht.«José Maria Townsend öffnete den Mund, vielleicht um zu schreien, um Hilfe zu rufen oder zu fluchen.Aber welche Worte auch immer er artikulieren wollte, sie blieben ihm im Hals stecken, als Benjamin in einer blitzartigen Bewegung die Garrotte aus der Tasche riss und Townsend den Draht um die Kehle schlang.Der Mann, der so sehr einem freundlichen Professor ähnelte und doch, wie Benjamin wusste, durch und durch verdorben war, reagierte erstaunlich schnell.Das Entsetzen in seinen Augen war noch nicht richtig aufgeleuchtet, als er schon die Hände gehoben hatte; und er schaffte es, Zeige-und Mittelfinger der rechten Hand hinter den Draht zu schieben, der sich ihm um den Hals schlang.Es nützte ihm nichts und verlängerte seinen Todeskampf nur um einige Sekunden.Während ihm die Augen, jetzt voller Schrecken, aus den Höhlen quollen, genauso wie die Zunge aus dem Mund, zuckte die freie Hand durch die Luft, fand Benjamins Gesicht und kratzte
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