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.Das wusste Annabelle mit Sicherheit.Matthew warf ihr einen kühlen Blick zu, der ihr verriet, dass es ihn anscheinend noch nicht einmal störte, dass sie es wusste.Sie rief sich ins Gedächtnis, dass dieser Mann gerade seinen Bruder verloren hatte, und dass die beiden im letzten Herbst im Streit auseinandergegangen waren.Sie erinnerte sich an die Geschichten, die Jonathan ihr erzählt hatte.Aus seinen Erzählungen wusste sie, dass die zwei Männer sich sehr nahegestanden waren und einander bedingungslos vertraut hatten.Bis sie auf der Bildfläche erschienen war …„Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit mir zu sprechen, Mrs McCutchens.“Matthew zwang sich sichtlich zu diesen Worten.Annabelle war überrascht, dass er sich nicht daran verschluckte.„Gern geschehen, Mr Taylor.“ Sie bemühte sich wieder um ein kleines Lächeln, eine Art Friedensangebot.Er erwiderte es wie ein Mann, der soeben zum Galgen verurteilt worden war.Wie wäre es wohl für sie, den ganzen Weg bis nach Idaho mit ihm zu fahren, viele Wochen ohne andere Begleitung?Einsam war der erste Gedanke, der ihr in den Sinn kam.Eine Herausforderung war der zweite Gedanke.Beides war für sie nichts Fremdes.„Wie geht es Ihnen?“, fragte sie.Diese einfache Frage kam über ihre Lippen, ohne dass sie sich vorher Gedanken darüber gemacht hätte.Sie war selbst davon überrascht.Eine ähnliche Überraschung zog über Matthews Gesichtszüge.„Mir geht es gut.“Er blickte zu Boden, als er das sagte, und verriet ihr damit, dass es nicht stimmte.Seine Stirn legte sich in Falten, ob wegen Jonathans Tod, oder weil sie wieder in seinem Leben aufgetaucht war, konnte sie nicht sagen.Oder traf vielleicht beides zu?Sie blickte zum Flur, in dem Hannah mit Mr Colby verschwunden war, dann sah sie wieder Matthew an.„Wenn Sie uns bitte einen Moment entschuldigen würden, Mr Taylor? Ich möchte gern mit Pastor Carlson allein sprechen.“Sie konnte sich denken, dass es Matthew nicht gefiel, so weggeschickt zu werden.Bevor er das Zimmer verließ, sah sie noch, dass seine Miene sich verfinsterte.„Was hatte dieser Blick zu bedeuten?“, fragte Patrick, sobald sie allein waren.Annabelle schüttelte den Kopf.„Ich glaube, in meinem ganzen Leben war ich noch nie für jemanden so absolut inakzeptabel.“ Sie zwang sich zu einem Lachen, um die Sorgenfalten aus Patricks Gesicht zu vertreiben.„Und das heißt viel, das kannst du mir glauben!“„Ich glaube, Gott macht dir deine Entscheidung leichter, als ich gedacht hatte, Annabelle.Viel leichter.“Annabelle dachte an den Brief, den Jonathan in den letzten Stunden seines Lebens geschrieben hatte – Nur was wir für Gott tun, hat Bestand –, und spürte eine innere Unruhe.Dann nickte sie langsam.„Das sehe ich auch so.“„Bertram Colby hat eindeutig mehr Erfahrung.Er hat schon Wagentrecks durch die Prärie begleitet, als du noch nicht geboren warst.“„Aber er könnte mir ein wenig zu schweigsam sein“, scherzte sie mit gespieltem Ernst.„Ich fände es wirklich schöner, wenn er hin und wieder sprechen würde.“ Sie zog eine Braue in die Höhe.„Er redet wirklich gern.Das stimmt.Aber ich habe in Bezug auf ihn ein gutes Gefühl, Annabelle, und ich bin sicher, dass er dich wohlbehalten nach Idaho bringt.Er scheint auch respektvoll zu sein, er ist also ein Mann, den Jonathan gutheißen würde.Ich denke, Colby wird dir nicht zu nahe treten.Immerhin seid ihr mindestens einen Monat, wenn nicht sogar noch länger, allein unterwegs.“Annabelle nickte wieder, trat dann ans offene Küchenfenster und schaute auf die Wiese hinaus.„In dieser Hinsicht wäre ich bei beiden Männern sicher.“ Bei Matthew Taylor wäre sie zweifellos noch sicherer.Er bliebe eher für den Rest seines Lebens enthaltsam, bevor er eine Frau wie sie anrührte.Ein warmer Juniwind bewegte Hannahs Spitzenvorhänge und erfüllte die Küche mit dem süßen Geruch von Geißblatt und Lavendel.Nur was wir für Gott tun, hat Bestand.Annabelle atmete seufzend die unterschiedlichen Dürfte ein und ließ diesen Satz, der in ihre Erinnerung eingebrannt war, auf sich wirken.Für den Rest ihres Lebens sollte er sie bei ihren Entscheidungen leiten und die guten von den schlechten Gedanken trennen, so wie die Goldsucher in ihrem Sichertrog den Goldstaub vom Schlamm trennten.Aber woher wusste sie, ob das, was ihr Herz ihr sagte, richtig war oder nicht? Sie hatte die ganze letzte Stunde über diese Frage nachgedacht.Gab es ein bestimmtes Gebet, das ihr sofortige Bestätigung bringen würde?Jonathan hatte immer bei all seinen Entscheidungen gebetet, manchmal laut, manchmal leise.Sie wünschte sich jetzt, sie hätte damals besser aufgepasst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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