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.Der Abdruck blieb.Selbst das Wasser, das hochspritzte, jedesmal, wenn der Bus durch Pfützen fuhr, ließ diese Stelle aus.Allein schon deswegen, sagte Vali, müsse sie Árpi wiedersehen.Sie holte den Zettel aus ihrer Manteltasche, las laut vor, was Árpi geschrieben hatte, und wiederholte es während der Fahrt so oft, bis meine Mutter es nicht mehr hören wollte.Nach Stunden kamen sie an, in einer Stadt, die so grau gewesen war wie bei uns der Schmutz auf den Straßen, mit wenigen Menschen, die von Tür zu Tür liefen, durch einen Regen, der aussah, als sei er nur für diese Stadt gemacht, als würde er zu fallen aufhören, dort, wo die Stadt endet und der Weg hinausführt, vorbei an den letzten Häusern, hin zum nächsten Ort.Die wenigen Auslagen zeigten rote Sterne aus Papier und Christbaumkugeln, die meine Mutter wenige Tage später von ihrem ersten Geld für Isti und mich kaufte, um sie in Watte zu stecken, in Tücher zu wickeln, in einen kleinen Karton zu packen und zu uns nach Vat zu schicken, wo das Paket nie ankam.Es war eine Stadt gewesen, in der es nicht nur an diesem Tag, sondern fast immer regnete, wo die Häuser dunkler waren, wo sogar der Himmel dunkler war als bei uns.An jedem Morgen stellte sich meine Mutter an das Fenster in ihrem Zimmer, suchte nach einem Stück Himmel, nach einem Ausschnitt, gleichgültig, wie klein, aber der Himmel blieb hinter zu vielen, zu dichten Wolken versteckt.Vali sagte, das ist der Winter, wie zum Trost, aber auch als der Frühling kam, änderte sich an diesem Himmel nichts.Jede Woche schrieben sie an die Brüder Máté eine Karte, wie versprochen, immer sonntags, wenn sie zusammen vor einer Heizung auf Rädern saßen, nur zwei, drei Sätze, so viel, wie auf einer Karte Platz hat.Sie wußten kaum, was sie schreiben sollten, schon bei diesen wenigen Zeilen nicht, denn geschehen war in ihrem Leben nichts mehr.Morgens zogen sie sich an, um zu arbeiten, und abends legten sie sich in ihre Betten, um sich von der Arbeit auszuruhen.Weihnachten verbrachten sie nicht mit den Brüdern Máté.Sie konnten den Bus nicht bezahlen, weil sie ihr erstes Geld für Geschenke ausgegeben hatten, die dann in Paketen, auf Postämtern, zwischen fremden Händen verlorengingen.Pál und Árpi feierten im Lager, an einem der Tische im Speisesaal, der an diesem Abend leer aussah, wie Árpi später erzählte, obwohl jeder Stuhl besetzt war.Vor roten Kerzen und Sternen aus Stroh saßen sie und versuchten mitzusingen, als die anderen damit anfingen, aber etwas hinderte sie daran, etwas, das sich in ihre Köpfe geschlichen hatte, etwas, das sie an diesem Abend nicht singen ließ.Eine Wirtin hatte meine Mutter und Vali angestellt, eine Frau mit kurzem Haar und Füßen, die aus den Schuhen quollen.Mittags, wenn meine Mutter und Vali ihr Essen aus den Töpfen nahmen, stand die Wirtin daneben und schaute so, als sei es verboten.Dabei war sie es selbst gewesen, die den beiden an ihrem ersten Tag erklärt hatte, wo und wann sie ihr Essen holen durften, die ihnen gezeigt hatte, wieviel ihnen zustand, indem sie einen Schöpflöffel zweimal über einem leeren Teller gedreht hatte, so, als teile sie etwas aus.Der Wirt sah jünger aus als seine Frau, und Vali hatte ihn erst für ihren ältesten Sohn gehalten.In der Gaststätte über den Bahnhofsgleisen wischten meine Mutter und Vali Töpfe aus und wuschen Teller, Tassen, Gläser und Aschenbecher ab.Immer, wenn ein Zug irgendwo unter ihren Füßen über die Gleise fuhr, fingen die Dinge an, in ihren Händen zu zittern, das Spülwasser lief über den Beckenrand, tropfte auf den Steinboden, in eine kleine Pfütze, die im Laufe des Tages größer wurde, mit jedem weiteren Zug, der hielt und wieder losfuhr.Anfangs beunruhigte sie das Klirren der Gläser und das Schlagen der Töpfe in den Regalen und Schränken, Vali sagte, sie könne dieses Beben nicht ertragen, das sie von den Füßen bis zu den Knien hinauf spüre, und trotzdem vergaßen sie es bald, beide, so wie man nur etwas vergessen kann, das immer da ist.Rosa Handschuhe zogen sie an, setzten eine Haube auf den Kopf, banden sich eine Schürze um, früh am Morgen, fingen an, Böden zu wischen, Fenster zu öffnen, Gardinen in Falten zu legen, Tische zu decken, und hin und wieder schauten sie sich an und lachten über sich, wie sie über die Böden wischten, in ihren Handschuhen und Schürzen.Sobald die ersten Gäste kamen, gegen sechs Uhr früh, sich mit ihren Ledertaschen zu einem Kaffee ans Fenster setzten, mit Blick auf die Gleise, sobald sie den ersten dunklen Kreis mit ihrer Tasse und etwas Kristallzucker auf dem Tischtuch hinterließen, verschwanden Vali und meine Mutter in der Küche, schälten Kartoffeln, putzten Salat und schnitten Zwiebeln, was ihnen nichts ausmachte - so hatten sie wenigstens eine Ausrede, jedesmal wenn sie weinen mußten, weil ein Geruch, ein Geräusch, manchmal bloß der Gang eines Fremden sie an etwas erinnerte.Am späten Abend, nachdem meine Mutter das schmutzige Wasser in den Rinnstein gegossen hatte, gingen sie und Vali auf einer breiten Treppe und einem dunklen Teppich in ihr Zimmer über der Gaststätte.Sie teilten es mit der Kellnerin Inge, mit der sie kaum sprechen konnten.Trotzdem verbrachten sie die wenigen freien Abende mit ihr, lagen auf den Betten, blätterten in Inges Katalogen, durch die Mäntel und Kleider dieses Winters, spielten an einem kleinen Tisch unter dem Fenster Karten, einfache Spiele, die Inge ihnen schnell beigebracht hatte, und hörten die neuesten Schlager, aus einem kleinen Radio mit Antenne, das sie auf die Fensterbank stellten, obwohl die Wirtin gesagt hatte, sie dürften nichts auf diese Fensterbank stellen.Von Inge lernten sie die ersten deutschen Worte.Inge sagte sie laut vor, und Vali und meine Mutter sprachen sie mit ihrem Akzent, den sie nie mehr ablegen würden, nach, so lange, bis Inge zufrieden war.Guten Tag.Für diesen Brief Marken bitte.Danke schön.Eins.Zwei.Drei.Zwei Stück davon bitte.Viel Glück.Auf Wiedersehen.Hin und wieder zeigten meine Mutter und Vali auf eine Schlagzeile in den Zeitschriften, und Inge erklärte sie mit Gesten und einfachen Worten, die sie immerzu wiederholte.Inge drehte den Wasserhahn auf und sagte: Wasser, öffnete das Fenster und sagte: Himmel, spannte den Schirm auf und sagte: Regen, und meine Mutter und Vali lachten und sagten, ja, Regen.Dieses Wort hatten sie schon vorher gekannt, schon vor Inge, schon seit ihrem ersten Tag hier.Auch was Rot, was Gelb, was Grün, was Braun war, lernten sie schnell, für die Farben der wenigen Kleider in ihrem Schrank, die sie untereinander tauschten für ihre Spaziergänge an ihrem freien Montag, wenn die Gaststätte am Nachmittag geschlossen wurde und sie sich vor ihrem Spiegel frisierten, um durch die Stadt zu gehen, wenn Inge etwas Parfum auf ihre Handgelenke tupfte und sagte, sie sollten keine Handschuhe überziehen und die Ärmel ihrer Mäntel etwas hochschieben.Inge nannte die beiden nicht Vali und Kati, sondern Valerie und Katharina, und im Scherz fragte sie immer wieder, warum muß jemand mit solchem Namen in einer Spülküche arbeiten und den Dreck von den Böden wischen?, und Vali und meine Mutter sagten, das wüßten sie auch nicht.An Heiligabend nahm Inge sie mit zu ihrer Familie.Nicht nur, weil Vali und meine Mutter an diesem Tag kleiner aussahen als sonst, so klein, daß Inge sagte, sie habe Angst, daß sie weggeschrumpft, aufgelöst seien, bis sie zurückkommen würde.Sie wolle die beiden lieber mitnehmen, als sie nachher in den Fasern des Teppichs suchen zu müssen - aber nicht nur deswegen.Sie sollten sie begleiten, weil Weihnachten sei, sagte Inge, und mit Weihnachten sei es doch immer so eine Sache, auch für sie sei es so eine Sache, das mit Weihnachten.Und in einer Stadt wie dieser, mit ihren Dächern und Straßen in Grau, dürfe an Weihnachten niemand allein sein, auch Vali und meine Mutter nicht, die auf ihren Betten saßen und kaum etwas von dem verstanden, was Inge sagte, jedenfalls nicht sofort [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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