do ÂściÂągnięcia > pobieranie > ebook > pdf > download

[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Sie lag nahe dem Meer, dessen Wassertemperatur selbst im August nur selten über zehn Grad Celsius erreichte.Kuchins Stimmung stand in direktem Zusammenhang zum Versagen seiner Untergebenen.Alan Rice hatte sich den Zugang zu einem Dutzend Datenbanken erkauft, aber sie hatten weder mit den Zeichnungen noch mit dem Foto auch nur einen einzigen Treffer erzielt.Und auch andere Nachforschungen waren erfolglos im Sande verlaufen.Kuchin ballte immer wieder die Fäuste und suchte verzweifelt nach einem Weg, doch noch etwas herauszufinden.Schließlich zog Kuchin sich einen Parka an und ging hinaus.Er hatte ein Gewehr mit Fernrohr dabei und ein paar Patronen.Es war Sommer, obwohl das Wetter etwas anderes vermuten ließ.Es war zwar nicht kalt genug, als dass es geschneit hätte, aber als Kuchin sich umschaute, fühlte er sich von der Landschaft stark an seinen Geburtsort in der Ukraine erinnert.Vielleicht hatte er sich deshalb ja mitten im Nirgendwo ein Heim gebaut.Kuchin hatte zwei Leibwächter dabei, die jedoch in einem anderen Gebäude wohnten, fünfhundert Meter von seinem Haus entfernt.Doch hier draußen war auch nicht mit Gefahr zu rechnen … Es sei denn, man wurde von einem Elch oder Karibu über den Haufen gerannt.Kuchin wanderte über das Gelände und erinnerte sich daran, wie er als kleiner Junge immer seinem Vater hinterhergelaufen war, wenn der zur Arbeit gestapft war.Er hatte auf einem großen Fischtrawler im Asowschen Meer gearbeitet.Das Meer maß vierzigtausend Quadratkilometer, war an seinem tiefsten Punkt aber nur fünfzehn Meter tief.Tatsächlich handelte es sich um das flachste Meer der Welt.Aus diesem Grund wurde das Wasser auch besonders schnell umgewälzt.Allerdings hieß das noch lange nicht, dass es deshalb auch frisch war.Als Kuchin ein Kind gewesen war, leiteten die umliegenden Industrien, vor allem die Öl- und Gasbohrtürme, bereits Unmengen von Umweltgiften hinein.In den 70ern wurden dann erstmals Tausende toter Fische angeschwemmt, eindeutig Opfer der Umweltverschmutzung.Heutzutage käme es gar einem Selbstmord gleich, dort zu schwimmen.Doch alle Kinder in Kuchins Dorf hatten die Sommer im Wasser verbracht, das im Juni teilweise über dreißig Grad Celsius heiß wurde.Im Winter wiederum war das Meer über Monate hinweg zugefroren, und die Kinder bastelten sich Schlittschuhe und fuhren Rennen, bis ihre Mütter sie zum Essen nach Hause riefen.Kuchin konnte sich sogar daran erinnern, wie er flach auf dem Eis gelegen und es mit seiner sieben Jahre alten Zunge abgeleckt hatte.Jetzt hatte Kuchin gehört, dass das Asowsche Meer in der Gefahr schwebte, zu einem toten Gewässer erklärt zu werden.Fischerei war für die nächsten zwanzig Jahre verboten.Das war jedoch nicht so drakonisch, wie es klang.Seit vierzig Jahren hatte ohnehin kaum noch jemand etwas dort gefangen.Und doch konnte Kuchin sich noch lebhaft daran erinnern, wie sein Vater die Fische, die er gefangen hatte, für die Familie mit einem großen Messer ausgenommen, gesäubert und mit der Präzision eines Chirurgen filetiert hatte.Anschließend hatte seine Mutter sie dann oft mit einer geheimen Gewürzmischung geräuchert, ganz so wie es nur eine Französin konnte.Südlich von hier lag die Straße von Belle Isle und dahinter Neufundland.Kuchin war schon oft dorthin gewandert und hatte sich die Frachtschiffe in der Meerenge angeschaut.Tatsächlich kam sogar ein Teil seiner menschlichen Fracht durch diese Gewässer.In seiner Kindheit und Jugend war Kuchins Leben eng mit dem Wasser verbunden gewesen – mit verschmutztem Wasser, wie sich herausgestellt hatte.Vermutlich konnte man es schon als Wunder bezeichnen, dass er nicht schon längst an Krebs gestorben war.Aber vielleicht wuchsen ja just in diesem Augenblick Tumore in ihm heran, drangen still und heimlich, aber tödlich in lebenswichtige Organe ein, zerstörten Blutgefäße oder wucherten in Richtung Hirn.Doch die ökologischen Gefahren seiner Kindheit hatten auch den Ehrgeiz in Kuchin geweckt.Er wollte Erfolg haben, und das um jeden Preis.Und so hatte er stets alles erreicht, was er sich vorgenommen hatte, und das machte die gegenwärtige Situation umso unerträglicher.Kuchin wanderte zur Meerenge und starrte auf das Wasser hinaus, das den direktesten Weg nach Europa für die Schiffe repräsentierte, die vom St.Lawrence oder den Häfen an den großen Seen kamen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • klimatyzatory.htw.pl